Behinderte - Mainz:Gewerkschaft VBE: Sorge um Förder- und Schwerpunktschulen

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Mainz (dpa/lrs) - Für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung fehlen nach Ansicht der Lehrergewerkschaft VBE so viele Lehrkräfte, dass die Qualität des Unterrichts leidet. "Im Schulgesetz ist eine individuelle Förderung vorgesehen, aber die Realität spricht eine andere Sprache", sagte der Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Bold, am Mittwoch in Mainz. "Deshalb ist es notwendig, mehr Zeit für das Lernen zu schaffen", fügte Bold zum Start einer Plakatkampagne hinzu.

Zu Beginn des laufenden Schuljahres waren nach Angaben des Bildungsministeriums 39 von 3000 Planstellen für Förderschullehrer nicht besetzt. Daneben arbeiten an Förderschulen und inklusiven Schwerpunktschulen 2000 pädagogische Fachkräfte, etwa Erzieherinnen oder Sozialpädagogen.

Der Bezirkspersonalrat für Förderschulen, Michael Venz, kritisierte, dass an Schwerpunktschulen die besondere Situation von Schülern mit einer Behinderung teilweise nicht berücksichtigt werde, um den Bedarf herunterzurechnen. Viele Eltern stellten fest, dass die Zustände an Förderschulen trotz aller Widrigkeiten immer noch besser seien als an Schwerpunktschulen und entschieden sich dann gegen den inklusiven Unterricht.

"Wir möchten, dass gerade die Schwächsten in unserer Gesellschaft so unterrichtet werden können, dass man ihren Voraussetzungen gerecht wird und sie so zur Teilhabe an der Gesellschaft rüsten kann", sagte Bold. Der Weg zu einer besseren Ausstattung von Schwerpunkt- und Förderschulen müsse bei einer Aufwertung des Berufs beginnen, mit einer Einstufung nach A 13 und EG 13 für alle Lehrkräfte, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Nächste Schritte müssten ein besserer Personalschlüssel und eine Reduzierung des Regelstundenmaßes von 27 auf 24 Unterrichtsstunden sein. "Die Lehrer arbeiten komplett am Limit", sagte Venz.

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