Ayurveda:Gefährliches Kraut

Blei, Quecksilber und Arsen - hört sich an, als wolle man jemanden vergiften. Traditionelle indische Kräutermittel mit eigentlich heilender Wirkung sind oft voller Schadstoffe.

Ayurvedische Kräutermittel enthalten häufig Giftstoffe in hohen Konzentrationen. Eine Analyse von per Internet erworbenen Produkten ergab, dass in jedem fünften Präparat Substanzen wie Blei, Quecksilber oder Arsen in zum Teil drastischen Konzentrationen stecken.

Ayurveda: Ayurveda: Der Begriff stammt aus dem indischen Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen.

Ayurveda: Der Begriff stammt aus dem indischen Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen.

(Foto: Foto: istock)

Von den rund 200 Produkten der traditionellen indischen Medizin, die die Forscher der Universität Boston bei verschiedenen Internetanbietern bestellten, enthielten etwa 21 Prozent Metalle. Sämtliche Metallkonzentrationen dieser Waren überschritten jene Werte, bei denen eine Einnahme als unbedenklich gilt.

Dies galt unabhängig davon, ob die Händler in den USA saßen oder in Indien. Besonders stark belastet waren die sogenannten Rasa-Shastra-Präparate, bei denen Kräuter mit Metallen vermischt werden. Gerade bei diesen Waren überschritt eine Tagesdosis den Grenzwert oft um das 100- bis 10.000-Fache, wie die Forscher um Robert Saper im Journal of the American Medical Association berichten.

"Die Sicherheit der Öffentlichkeit sollte höchste Priorität haben", sagt Saper. "Kräuter und Präparate, die viel Blei, Quecksilber und Arsen enthalten, sollten weder im Internet noch sonstwo erhältlich sein."

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