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Arnika als Heilmittel:Die Wunderpflanze

Fast war sie schon ausgestorben - so begehrt war die Heilpflanze Arnika. Kein Wunder, schließlich stecken in den sonnengelben Blüten ganz besondere Kräfte.

Eigentlich sieht sie ganz unscheinbar aus: Zwischen Mai und August blüht auf Wiesen oder am Waldrand eine schlanke, gelbe Pflanze, die bis zu 60 Zentimeter hoch werden kann und ein bisschen an die gelbe Version der Margerite einnert. Doch die Wirkung der Arnika ist alles andere als unscheinbar. Schon seit Ende des Mittelalters weiß man um die heilenden Kräfte dieser Pflanze, die zur Familie der Korbblüter gehört.

Zwischenzeitlich war sie als Arzneipflanze so begehrt, dass die Gattung kurz vor dem Aussterben stand. So schlimm ist es um die Arnika heute nicht mehr bestellt, unter Naturschutz steht sie dennoch.

Besondere Kräfte stecken vor allem in den sonnengelben Blüten. Sie enthalten ein sehr komplexes Gemisch an Inhaltsstoffen: "Besonders wichtig sind Bitterstoffe, Flavonoide und das ätherisches Öl - das Wirkungsspektrum ist entsprechend groß", sagt Johannes Gottfried Mayer von der Forschungsgruppe Klostermedizin der Universität Würzburg. Mit Hilfe der Blüten könne man Entzündungen hemmen, Wundinfektionen verhindern, Rheuma und Nervenschmerzen lindern. Auch bei Blutergüssen, Prellungen oder Entzündungen im Rachenraum soll die Pflanze helfen.

Ganz problemlos ist die Anwendung mit der "Arnica montana" - so der lateinische Name - jedoch nicht. "Die innerliche Anwendung wird heute abgelehnt, da Arnika allergene Stoffe enthält", sagt Mayer. Deshalb werden hauptsächlich Salben oder verdünnte Mundspüllösungen verwendet.

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