Bei manchen Formulierungen kann ich nicht anders, als genervt aufzustöhnen. So las ich kürzlich in der lokalen Tageszeitung in einem Artikel, dass in unserem Landkreis „13 neue Wohnungen für sozial Schwache in fünf Jahren“ gebaut wurden. Nein, das mit den neuen Wohnungen finde ich natürlich gut. Aber der Begriff „sozial schwach“ erzeugt in mir Zorn und Widerstand. Denn würde man ihn wörtlich nehmen, wären damit Menschen gemeint, die nicht gut mit anderen Leuten können, also über wenig soziale Kompetenz verfügen. Doch so meint das niemand, jeder weiß, dass die sozial Schwachen die Armen sein sollen, die Ausländer und Arbeitslosen. Mich macht das so wütend, weil ich sehr genau weiß, dass diese Gruppen oft alles andere als sozial inkompetent sind – denn früher, da hat mich dieser Begriff mitgemeint.
Sprache:Sozial Schwache gibt es nicht – nur Menschen ohne Geld
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Es herrscht eine Scheu, Armut beim Namen zu nennen, und die Vorstellungen in unseren Köpfen orientieren sich an Männern in weißen Unterhemden und überschminkten Frauen mit vergilbten Zähnen. Richtigstellung einer Betroffenen.
Gastbeitrag von Celsy Dehnert
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