Ambrosia breitet sich aus:Allergiker-Schrecken auf dem Vormarsch

Sie sieht unscheinbar aus und ist doch der Albtraum der Allergiker: Die gefürchtete Pflanze Ambrosia breitet sich in Brandenburg und Süddeutschland aus.

Die Allergien auslösende Pflanze Ambrosia breitet sich nach Einschätzung von Experten immer weiter in der Niederlausitz aus. Außerdem sind nach Angaben des Berliner Julius-Kühn-Instituts Städte in Süddeutschland besonders von dem vermehrten Vorkommen der Pflanze in der Bundesrepublik betroffen. Für eine wirksame Bekämpfung des "Allergiker-Schreckens" sei es in Deutschland aber noch nicht zu spät, sagte Biologe Uwe Starfinger.

Ambrosia breitet sich aus: Das beifußblättrige Traubenkraut Ambrosia: Schon zehn Körner pro Kubikmeter Luft können heftige Allergien auslösen.

Das beifußblättrige Traubenkraut Ambrosia: Schon zehn Körner pro Kubikmeter Luft können heftige Allergien auslösen.

(Foto: Foto: dpa)

Experten fordern deshalb, Ambrosiasamen aus Vogelfutter auszusortieren. Futtermittel, besonders Sonnenblumensamen aus Osteuropa, gelten als Hauptverursacher der Ausbreitung von Ambrosia.

Das beifußblättrige Traubenkraut Ambrosia (englisch Ragweed) sieht wie unscheinbares Unkraut aus. Seine Blüten tragen jedoch Pollen in sich, die Mediziner und Allergiker gleichermaßen fürchten. Ambrosia besitzt das stärkste aller Pollen-Allergene.

Bereits zehn Körner pro Kubikmeter Luft können ausreichen, um Kopfschmerzen, Heuschnupfen und Asthma auszulösen. "Dagegen sind Erle, Birke oder Gräser Waisenknaben", sagte Thomas Dümmel vom Meteorologie-Institut der Freien Universität Berlin (FU). Das Unkraut blüht darüber hinaus bis in den Oktober hinein und verlängert die "Saison" für Allergiker.

Ambrosia-Pflanzen gibt es in Deutschland, seit die Samen als "blinde Passagiere" im 19. Jahrhundert an Bord von Frachtschiffen aus Amerika nach Europa kamen. Doch erst der Klimawandel mit wärmeren Sommern und Wintern macht Europa für Ambrosia attraktiv. Ausbreiter sei allerdings der Mensch, vor allem durch Vogelfutter mit Ambrosiasamen, ergänzte Ökologe Stefan Nawrath.

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