Freiwillig alleinerziehend:"Ein Kind braucht nicht Mutter und Vater"

Anna Sophie Kühne

Freiwillig alleinerziehend - eine sehr persönliche Entscheidung. Claudia Salzmann will deshalb lieber anonym bleiben.

(Foto: Anna Sophie Kühne)

Claudia Salzmann hat ihre Tochter mit einem Samenspender bekommen und zieht sie alleine groß - wie immer mehr Frauen in Deutschland. Die Mutter fordert keinen Unterhalt und der biologische Vater kein Sorgerecht. Kann das gutgehen?

Von Anna Sophie Kühne

Im Fernsehen lief "Shopping Queen". Daran erinnert sich Claudia Salzmann noch genau. Keine Sendung, die sie interessiert, eigentlich. Aber diese Minuten in der Horizontalen sind wichtig. Sie steigern die Chancen auf Erfolg, das heißt: auf eine Schwangerschaft. Ohne Sex, nur mithilfe einer transparenten Spritze, die den Samen aus dem kleinen Becher aufzieht und anschließend direkt vor die Gebärmutter befördert. Pünktlich zum Eisprung. Salzmann hat ihn am Morgen von ihrer Frauenärztin bestimmen lassen. Eine Methode der künstlichen Befruchtung, so erotisch wie ihre Bezeichnung: "Heiminsemination". Aber Salzmann macht es ja nicht wegen der Erotik. Ein verrückter Gedanke, dass in diesen Minuten, in denen sie so reglos auf dem Sofa liegt, das Becken leicht erhöht, womöglich ein Kind entsteht. Kann es wirklich so einfach sein? Am 16. Dezember 2016, der Freitag vor dem dritten Advent, zeigt der kleine, blaue Strich auf dem Schwangerschaftstest Claudia Salzmann: Ja, kann es.

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