Allegra Versace: Magersucht:Das Leiden der "kleinen Prinzessin"

Um die Tochter von Modedesignerin Donatella Versace und Erbin eines Millionen-Imperiums tauchten immer wieder Gerüchte über Klinikaufenthalte und künstliche Ernährung in den Medien auf. Nun spricht Allegra Versace erstmals offen über ihre Krankheit - und deren Auslöser.

Der Begriff "Size Zero" ist ein Begriff der Moderne, ein Begriff, der für viele ein Lebensgefühl bedeutet. Size Zero, die kleinste Konfektionsgröße, ein Statussymbol der grausigen Art. Gerade in Hollywood tauchen immer wieder Bilder von abgemagerten Persönlichkeiten auf: Wer modisch mithalten will, muss aufs Essen verzichten.

Beck

Allegra Versace an ihrem 18. Geburtstag: Schon damals litt die Millionenerbin an Magersucht.

(Foto: AP)

Dass Allegra Versace, Nichte des verstorbenen Designers Gianni Versace, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, war nicht zu übersehen. Bereits als 18-Jährige war sie stark abgemagert. Zwischenzeitlich soll sie nur noch 32 Kilo gewogen haben, die Krankheit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Als aber 2007 mehrere Zeitungen behaupteten, Allegra befinde sich wegen ihrer Magersucht in einer New Yorker Klinik, nahm ihre Mutter Donatella, die das Versace-Imperium seit dem Tod ihres Bruders leitet, sich einen Anwalt und verklagte die Blätter.

Sie sei falsch zitiert worden, so die Modedesignerin. "Wir möchten, dass man ihre Privatsphäre respektiert", sagte Donatella in einem offiziellen Statement. Sie räumte lediglich ein, dass es Allegra nicht gut gehe.

Nun hat die Tochter in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Republica erstmals selbst über ihre Krankheit gesprochen. Der Grund für ihre Magersucht sei nicht die Mode gewesen, sagte Allegra - vielmehr habe sie der Erwartungsdruck an ihre Person in die Essstörung getrieben. "Egal wo ich hinkam, ich war immer eine Versace." Sie habe sich gewünscht, unsichtbar zu sein, abseits der Öffentlichkeit ein ganz normales Leben führen zu können, sagte die 24-Jährige.

Als Allegra gerade elf Jahre alt war, wurde ihr Onkel, der Modeschöpfer und Gründer des Versace Labels Gianni Versace, in Miami ermordet. Er vermachte seiner Lieblingsnichte - die er gerne "kleine Prinzessin" nannte - 50 Prozent der Unternehmensanteile, etwa 400 Millionen Euro.

Den Tod ihres Onkels konnte Allegra lange nicht verarbeiten, wie sie jetzt im Gespräch mit La Repubblica gestand. Sie zog sich aus der Öffentlichkeit zurück - unter anderem um Theaterwissenschaften zu studieren. "Es hat mir große Freude gemacht, kleine Rollen in Independent-Filmen zu spielen, die wahrscheinlich eh niemand sehen wollte", sagte sie der italienischen Zeitung.

Es scheint, als habe die Versace-Erbin schlussendlich doch einen Weg gefunden, sich ein eigenes Leben aufzubauen, abseits des Modezirkus - und von der Öffentlichkeit unbeobachtet.

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