Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Seenotrettung

Von Oliver Meiler

Jedes Jahr wagen Zehntausende Flüchtlinge die Fahrt über das Mittelmeer von Libyen nach Italien. Dabei vertrauen sie auf Schlepper. Das sind Banden, die den Flüchtlingen viel Geld abnehmen und sie dann auf alte, oft überladene Schiffe drängen. Immer wieder gibt es Unglücke: Im vergangenen Jahr kamen so mehr als 4500 Menschen ums Leben. Wer Glück hat, wird von Hilfsorganisationen gerettet und nach Italien gebracht. Drei deutsche Hilfsprojekte sind auch im Einsatz. Manchen von ihnen wird vorgeworfen, sie würden das Geschäft der Schlepper indirekt unterstützen, wenn sie die Flüchtlinge aufnähmen. Die libysche Küstenwache begegnet den Rettungsschiffen mit immer mehr Aggressivität. Ein paar Organisationen haben deshalb beschlossen, ihre Aktionen einzustellen. Man fragt sich, ob die kriminellen Banden jetzt weniger Boote auf die Reise schicken oder ob mehr Menschen auf der Flucht ihr Leben lassen müssen

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Quelle:
SZ vom 19.08.2017
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