Aktuell:Wunderwaffe

Großvater mit Enkelkind am Starnberger See, 2016

Endlich wieder mit Opa am See spazieren gehen, mit Oma kuscheln oder wilde Geburtstagspartys mit allen Freunden feiern? Wenn es mit dem Impfstoff klappt, wird all das bald wieder möglich sein.

(Foto: Florian Peljak)

Die ganze Welt hofft auf einen Impfstoff gegen Corona. Nun steht er tatsächlich in den Startlöchern. Kann man eine Pandemie einfach wegpiksen?

Von Nina Himmer

BNT162b2 - das klingt ein bisschen nach Passwort, Gutscheincode oder Star-Wars-Android. Tatsächlich ist es der Name eines großen Hoffnungsträgers, denn der erste für Europa zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 könnte so heißen. Am Montag haben ein deutsches und ein amerikanisches Unternehmen bekannt gegeben, dass ihr Impfstoff in Studien sehr gute Wirkung zeigt. 43 500 Menschen haben ihn schon bekommen und gut vertragen. Damit hat er eigentlich alles, was man von einem Impfstoff erwartete: Er schützt und ist sicher. Klingt super, die EU hat direkt 300 Millionen Dosen vorbestellt. So richtig erledigt hat sich die Pandemie deshalb aber leider noch nicht. Zum einen fehlt die Zulassung ja noch, zum anderen muss so ein Impfstoff ja erst mal in großen Mengen hergestellt und verteilt werden. Aktuell ist der Bedarf so groß, dass man ihn zumindest dieses Jahr nicht mehr decken könnte. Außerdem muss weiter beobachtet werden, ob Wirkung und Sicherheit wirklich so gut sind. Doch selbst wenn: Experten gehen davon aus, dass es bis zu einem Jahr dauern wird, bis genug Menschen geimpft sind, um einen Herdenschutz zu erreichen. So nennt man es, wenn selbst für ungeimpfte Menschen kaum noch ein Risiko besteht, sich anzustecken. Bis es so weit ist, wird es wohl eine Übergangsphase geben, mit Masken und Abstand. Das klingt furchtbar lang, ist für die Entwicklung eines Impfstoffs aber sauschnell. Nicht umsonst heißt das Projekt, aus dem BNT162b2 hervorging, Lightspeed: Lichtgeschwindigkeit.

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