Süddeutsche Zeitung

Aktuell:Wahlen in den USA

Bei den Kongresswahlen in den USA haben viele gewonnen, die Präsident Donald Trump den Kampf angesagt haben: Darunter sind vor allem Frauen.

Von Christoph Leischwitz

Zwei Jahre nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten gab es am Dienstag in den USA wieder eine wichtige Abstimmung. Bei den Zwischenwahlen geht es um die Sitze im Kongress, ohne den Trump nicht regieren kann. Der Kongress besteht aus zwei Parlamenten: dem Senat und dem Repräsentantenhaus. In beiden Parlamenten hatten bisher Trumps Partei (die Republikaner) die Mehrheit, doch nun haben seine Gegner (die Demokraten) das Repräsentantenhaus zurückerobert. Im Senat hingegen haben die Republikaner ihre Mehrheit verteidigt. Deshalb kann Präsident Donald Trump nun sagen: War doch gar nicht so schlimm! Vielleicht sind aber gar nicht so sehr Demokraten die Gewinner dieser Wahlen, sondern vielmehr die Frauen. Bisher hätte man das Repräsentantenhaus nämlich auch Repräsenonkelhaus nennen können, weil dort so viele Männer sitzen. Nach der letzten Wahl stellten die Frauen 85 von 435 Abgeordneten, diesmal werden es über 100 sein. So viele wie nie zuvor in der Geschichte der USA! Gleichzeitig sind einige Minderheiten zum ersten Mal dabei: Zwei der neu gewählten Frauen gehören zu indigenen Völkern, also den Ureinwohnern Amerikas, zwei andere sind Musliminnen. Die Wahl zeigt, dass es auf der einen Seite zwar viele Trump-Fans gibt, die wollen, dass es vor allem den weißen Christen in Amerika gutgeht. Auf der anderen Seite gibt es aber immer mehr Menschen, die sich von Trump benachteiligt fühlen. Manche von ihnen werden deshalb zu Politikern, oder eben: zu Politikerinnen.

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Quelle:
SZ vom 10.11.2018
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