Aktuell:Vorsichtige Nähe

Nord- und Südkorea sind erbitterte Feinde, die nicht miteinander reden. Jetzt haben sie sich mal wieder getroffen. Heißt das, es gibt Frieden?

Von Nina von Hardenberg

Nein, Frieden wird es so schnell wohl nicht geben. Zwar sprechen die Menschen die gleiche Sprache, und alle waren einst Teil des Kaiserreichs Korea. Das Land wurde aber am Ende des Zweiten Weltkriegs geteilt wie Deutschland. Das wollte Nordkorea nicht akzeptieren. Es startete einen Krieg, um die Macht über ganz Korea zu erlangen. Nach drei Jahren war das ganze Land zerstört, und es blieb in der Mitte geteilt in Nord- und Südkorea. Die Grenze darf niemand überschreiten. Der von Diktator Kim Jong-un beherrschte Norden hat sich seither abgeschottet. Die Menschen dürfen das Land nicht verlassen. Und auch Kim Jong-un selbst war, seit er vor sechs Jahren von seinem Vater die Macht übernommen hat, kein Mal im Ausland. Dann aber kamen die Olympischen Spiele in Südkorea. Kim Jong-un schickte nicht nur seine Sportler ins verfeindete Südkorea, sondern auch seine Schwester. Seither gibt es zaghafte Friedensangebote: Ein Team aus Südkorea war diese Woche zu Besuch im Norden und vereinbarte, dass die Staatschefs mehr telefonieren sollen. Dafür wird eine extra Telefonverbindung eingerichtet. Sie wollen sich jetzt auch persönlich treffen. Das ist etwas besonderes: Solche Treffen gab es seit dem Krieg erst zwei Mal.

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