Süddeutsche Zeitung

Aktuell:Verwirrspiel

Beim Gipfeltreffen in Hanoi haben sich nicht nur US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un getroffen, sondern auch ihre Doppelgänger.

Von Nina Himmer

Knutschende Staatschefs? Ganz so harmonisch ging es beim Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un nicht zu. Zwar lobten sich die beiden am ersten Tag ihres Treffens in den höchsten Tönen. Doch vom Händeschütteln zum Bussi schafften sie es nicht. Das übernahmen ihre Doppelgänger - zwei Komiker aus Australien und Kanada, die mit Humor für mehr Frieden auf der Welt eintreten. Sie posierten für Fotos, gaben Interviews und reisten mit Leibwächtern und Presseteam an, damit alles möglichst echt aussieht. Das fanden die echten Staatschefs gar nicht lustig. Nach ihrer Ankunft musste der falsche Kim das Land verlassen, der falsche Trump bekam ein Auftrittsverbot. Auch der Gipfel verlief schwierig: Am zweiten Tag brachen die echten Staatschefs ihre Gespräche ab, weil sie sich in Sachen Atomwaffen und Handelsbeziehungen nicht einigen konnten. Viele Menschen sehen das Treffen mit gemischten Gefühlen: Einerseits ist es gut, dass die verfeindeten Länder das Gespräch suchen. Andererseits ist es schwierig, dass Trump einen Diktator wie Kim lobt. Schließlich geht es Nordkoreas Bevölkerung sehr schlecht, und mit politische Gegnern geht Kim äußerst brutal um.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4346783
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 02.03.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.