Aktuell:Namenstag

Mazedonien hat sich diese Woche einen neuen Namen gegeben. Dass ein Land so etwas macht, ist sehr ungewöhnlich. Wie ist es dazu gekommen?

Von Nina Himmer

Haben lange um den Namen gestritten: die Chefs von Griechenland und Mazedonien. (Foto: Sakis Mitrolidis/AFP)

Seinen Namen kann sich niemand aussuchen. Ob man Anna, Max, Winnetou, Emilie-Extra, Pepsi oder Pumuckl heißt (all diese Namen gibt es in Deutschland tatsächlich), bestimmen die Eltern. Nicht jeder ist am Ende glücklich mit ihrer Wahl. Trotzdem ist es sehr schwierig, seinen Namen offiziell zu ändern. Nur Blödfinden reicht den Behörden dafür nicht aus. Man braucht schon einen wirklich wichtigen Grund. Das gilt auch für Länder. Mazedonien hatte so einen Grund: Seit 25 Jahren hat das Land wegen seines Namens Streit mit seinem Nachbarn Griechenland. Dort gibt es nämlich eine Region, die ebenfalls Mazedonien heißt. Es besteht also Verwechslungsgefahr, und außerdem sorgen sich die Griechen, dass Mazedonien Ansprüche auf ihre Region erheben könnte. Deshalb haben sie bisher blockiert, dass Mazedonien bei der Nato und der EU mitmachen darf. In der Hoffnung, den Streit aus der Welt zu schaffen, hat sich Mazedonien nun in "Republik Nordmazedonien" umbenannt, das Parlament hat schon zugestimmt. Nur die Griechen sind noch nicht so richtig glücklich damit. Sie wollen den Namen auf keinen Fall teilen und wünschen sich eine deutlichere Abgrenzung. Vielleicht Pumuckl oder Pepsi?

Ist dagegen: Dieser Mazedonier würde lieber den alten Landesnamen behalten. (Foto: Boris Grdanoski/dpa)
© SZ vom 19.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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