Süddeutsche Zeitung

Aktuell:Löschprofis

Super viel Eis und immer wieder Freibad. Sommerhitze kann toll sein - oder richtig fies: Zum Beispiel, wenn der Wald auf einmal in Flammen steht

Von Aline Spantig

Es ist eins der größten Feuer, die Deutschland je erlebt hat. Seit Sonntag bekämpfen Feuerwehrleute einen Rekord-Waldbrand im mecklenburgischem Lübtheen. Er ist so groß, dass man den Rauch selbst im vier Stunden entfernten Dresden riechen konnte. Das Feuer hat seine Spuren auf einer riesigen Fläche hinterlassen. Um sie zu Fuß zu durchqueren bräuchte man fast eine Stunde. Zwar leben dort keine Menschen, aber die Bewohner umliegender Dörfer wurden in Sicherheit gebracht. Warum konnten die Löschtrupps das Feuer tagelang nicht unter Kontrolle bringen? Der Waldbrand von Lübtheen ist kein normaler Waldbrand. Die heißen Temperaturen in den vergangenen Wochen haben die Natur so stark ausgetrocknet, dass überall verdorrte Sträucher und Bäume herumstehen. Leichtes Spiel für das Feuer. Aber in Lübtheen haben es die Löschtrupps sogar noch schwerer, denn das Gebiet diente der Bundeswehr bis vor ein paar Jahren als Übungsplatz. Das Problem: Im Boden liegt noch immer jede Menge Munition, die jederzeit explodieren könnte. Deswegen müssen die Feuerwehrleute besonders vorsichtig sein. Zunächst löschten sie vor allem aus der Luft. Mit Hubschrauber holten sie sich Wasser aus einem See und schütteten es von oben auf den Brand. Das hat nicht gereicht. Deswegen haben die Einsatzkräfte Schneisen freigeräumt - das sind Wege, auf denen wenig brennbares Material liegt. Die konnten sie nutzen, um das Feuer mit Löschpanzern zu bekämpfen. Inzwischen ist die Lage unter Kontrolle.

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Quelle:
SZ vom 06.07.2019
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