Der Preis wurde bis vor die Haustür von Coca-Cola geliefert – allerdings machte dort niemand auf. Der Preis ist bei Firmen nicht gerade beliebt.
(Foto: Peter-Paul Weiler/obs)Windbeutel sind lecker. Vor allem, wenn sie goldgelb gebacken und mit süßer Creme gefüllt sind. Der Windbeutel aber, den Coca-Cola diese Woche bekommen hat, schmeckte der Firma überhaupt nicht. Der "Goldene Windbeutel" ist nämlich nicht etwa ein besonders leckeres Gebäckstück, sondern ein Preis. Er wird jedes Jahr für die größten Werbelügen vergeben. Also für Produkte aus dem Supermarkt, die mehr versprechen, als sie halten. Zum Beispiel gesund aussehende Müsliriegel, die in Wahrheit voller Zucker stecken. Bratöl mit Oliven auf dem Etikett, das eigentlich vor allem aus Sonnenblumenöl besteht. Oder Ketchup für Kinder, das viel mehr kostet als welches für Erwachsene - obwohl es sich um dasselbe Produkt handelt. Vergeben wird der Preis von der Organisation Foodwatch. Sie sammelt solche Werbelügen und lässt im Internet über die dreistesten abstimmen. Diesmal hat ein Mineralwasser gewonnen. Es heißt "Smartwater", was übersetzt so viel wie "Schlauwasser" bedeutet. Das Wasser soll besonders frisch schmecken, weil es verdampft und wieder aufgefangen wird, bevor es in der Flasche landet. Die Mineralien, die dabei verloren gehen, werden später wieder zugesetzt. "Von den Wolken inspiriert" nennt Coca-Cola das - und verlangt bis zu siebenmal mehr als für normales Wasser. "Völliger Blödsinn", meinen hingegen rund 70 000 Menschen, die abgestimmt haben. Der Windbeutel wurde direkt zur Firmenzentrale geliefert. Allerdings lehnte Coca-Cola ihn ziemlich säuerlich ab.
