Aktuell :Geheimpapiere

Washington Post: Militär-Mitarbeiter für Leaks verantwortlich

Das berühmtestes Fünfeck der Welt: Das Pentagon ist der Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums. Von dort stammen die geheimen Dokumente.

(Foto: dpa)

Im Internet sind streng geheime Informationen zum Krieg in der Ukraine aufgetaucht. Warum das ein Problem ist - und wem die Geheimnisse nutzen könnten.

Von Nina Himmer

Mit Geheimnissen ist es eine vertrackte Sache: Es gibt kleine und große, schöne und schlimme, lustige und fiese. Aber wenn sie auffliegen, ist das fast immer doof. Mal peinlich, mal ärgerlich, mal traurig - und manchmal auch richtig gefährlich. Genau so etwas ist diese Woche passiert: Im Internet sind geheime Dokumente aus den USA aufgetaucht. Sie stammen aus dem Verteidigungsministerium und enthalten brisante Informationen über den Krieg in der Ukraine. Darin steht zum Beispiel, wann welche Waffen an die Ukraine geliefert werden sollen, wie die USA in anderen Ländern spionieren, wie viel Munition die ukrainischen Truppen verbrauchen, wo genau gekämpft wird und wo russische und ukrainische Truppen stationiert sind. Eigentlich sind diese Informationen für die Ukraine gedacht. Die USA sammeln sie, um das Land dabei zu unterstützen, sich gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Jetzt könnte es sein, dass sie genau das Gegenteil bewirken. Denn die Russen könnten die Informationen nutzen, um ihre Angriffe besser zu planen, Waffen abzufangen und Sicherheitslücken in den eigenen Reihen zu stopfen. Noch ist allerdings unklar, ob alle Informationen echt sind. Und auch, wer sie veröffentlicht hat und wie sie den Kriegsverlauf beeinflussen werden. Der Schaden ist dennoch immens. Denn egal wie groß oder klein ein Geheimnis ist und ob es um Menschen oder Staaten geht: Wer ein Geheimnis nicht bewahrt, verliert Vertrauen - vor ihren Verbündeten stehen die USA nun ziemlich doof da.

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