Aktuell :Freizeitlockdown

Macht Werbung für die Kinder-Impfung in den USA: Bibo aus der „Sesamstraße“. In den USA können sich schon Kinder ab fünf Jahre impfen lassen, in Deutschland geht das erst ab zwölf Jahre. (Foto: Stan Honda/AFP)

Immer mehr Menschen stecken sich mit Corona an, immer mehr müssen im Krankenhaus behandelt werden. Deshalb werden die Regeln wieder strenger. Was bedeutet das für ungeimpfte Kinder?

Von Nina Himmer

Bibo lässt sich impfen. Das hat der gelbe Riesenvogel aus der "Sesamstraße" diese Woche verkündet - und dafür sogar Lob von US-Präsident Joe Biden bekommen. In den USA sind Impfstoffe bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, deshalb wurde in der "Sesamstraße" dafür geworben. Diese Woche haben sich wohl viele gewünscht, dass es hier in Deutschland auch schon so weit wäre: Die Infektionszahlen schießen durch die Decke, fast jeden Tag gibt es einen neuen Rekord. Jetzt ist in Bayern sogar die Krankenhausampel auf Rot gesprungen, weil so viele Menschen auf den Intensivstationen behandelt werden müssen. Deshalb werden die Regeln jetzt wieder strenger: In der Schule gilt überall Maskenpflicht, und ab sofort haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Konzerten, Kinos, Clubs, Theatern, Sportvereinen, Fitnessstudios oder Schwimmbädern. Weil es für Kinder unter zwölf Jahren in Deutschland noch keinen zugelassenen Impfstoff gilt, gelten diese Regeln für sie nicht. Aber was ist mit dem Rest? In der Gruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen sind noch sehr viele ungeimpft. Zwischenzeitlich sah es aus, als ob sie so gut wie gar nichts mehr machen dürfen - Freizeitlockdown, sozusagen. Das wurde aber schnell geändert: Bis zum Ende des Jahres gelten Ausnahmen für ungeimpfte Kinder und Jugendliche, weil sie in der Schule regelmäßig getestet werden. Sie dürfen nun weiter zum Sporttraining oder zum Musikunterricht. Nur Kino geht nicht. Nicht mal, wenn die "Sesamstraße" liefe.

© SZ vom 13.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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