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Aktuell: Besser als nichts, aber immer noch drinnen: Eine Lehrerin lüftet ihr Klassenzimmer.

Besser als nichts, aber immer noch drinnen: Eine Lehrerin lüftet ihr Klassenzimmer.

(Foto: mauritius images / Sonja Jordan)

Nichts schützt so gut vor Ansteckungen wie Draußenbleiben, sagen viele Forscher und Forscherinnen. Was bedeutet das für Schule und Büro?

Von Georg Cadeggianini

Von Aerosolforschung haben viele noch nie im Leben gehört. Das hat sich diese Woche geändert: Wissenschaftlerinnen und Forscher, die sich mit Aerosolen beschäftigen, haben Kanzlerin Angela Merkel einen Brief geschrieben. Aerosole sind winzige Teilchen, die zum Beispiel in unserer Atemluft herumschweben - darunter auch Viren. Fast alle Ansteckungen, heißt es in dem Brief, finden in geschlossenen Räumen statt. Dort lauert die größte Gefahr. Heißt das, wir sollen lieber draußenbleiben? Mama geht nicht mehr ins Büro, sondern ins Open-Air-Office, trifft ihre Kolleginnen und Kollegen im Park? Warum nicht? Das Gleiche könnte man sich auch für Schulen überlegen: Draußenschooling statt Homeschooling. Was ist besser als ständiges Stoß- und Querlüften? Ein ganzes Frischluft-Klassenzimmer. Auf dem Sportplatz oder im Wald, im Schulhof oder am Strand. Irgendwann kommt ja auch der Sommer. Vor mehr als 100 Jahren, als noch niemand an Teams, Zoom oder Mebis verzweifelte, wurde bereits mit so etwas Ähnlichem experimentiert. Gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Tuberkulose lernten in den USA ganze Klassen unter freiem Himmel. Übrigens im Januar - mit Wollmantel und Handschuhen.

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