Acht Grafiken zur Ehe:Kann Heiraten gutgehen?

Hochzeit

Eines von 17,6 Millionen Ehepaaren in Deutschland.

(Foto: Patrick Pleul/dpa)

17,6 Millionen Ehepaare gibt es hierzulande. Heiraten die Deutschen, weil sie so romantisch sind? Wie viele Paare bleiben zusammen? Und was ist das Geheimnis einer guten Ehe? Was die Statistiken verraten.

Von Anna Fischhaber

Gibt es die große Liebe noch? Die Liebe, die für immer und ewig hält? Die Mehrheit der Deutschen denkt so romantisch, hat jetzt eine Umfrage ergeben. Zwei Drittel der Bundesbürger ist überzeugt, es gebe "die Liebe, die ein Leben lang hält". Ein erster Blick in die Statistik offenbart einen anderen Trend: Die Zahl der Eheschließungen hat sich in den vergangenen 60 Jahren halbiert, die Scheidungsrate ist im gleichen Zeitraum gewachsen, 20 Prozent aller Väter und Mütter in Deutschland sind alleinerziehend. Und doch dominiert die Ehe noch immer das Familienleben. 70 Prozent der Eltern mit mindestens einem minderjährigen Kind sind verheiratet, insgesamt gibt es 17,6 Millionen Ehepaare (Stand: 2013).

Ein zweiter Blick in die Statistik offenbart dann auch noch eine andere Sichtweise: Seit mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Hochzeiten konstant geblieben, die Zahl der Scheidungen hat zuletzt sogar wieder leicht abgenommen.

Wann heiraten?

Ist die Ehe also zeitgemäß? Vor allem für junge Leute? Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat 20- bis 39-Jährige zu ihrem Familienleitbild befragt. Ergebnis: Nur ein Drittel gab an, dass die Ehe eine überholte Einrichtung sei. Aber ist Heiraten zwingend notwendig, wenn man dauerhaft zusammen sein will? Dieser Frage stimmten nur 43 Prozent der Befragten zu. Fest steht: In Sachen Heiraten überstürzen die Deutschen nichts mehr. Bei der ersten Ehe waren Frauen 2013 knapp 31 Jahre alt, Männer fast 34.

Wen heiraten?

Ein Paar, zwei Sprachen - kann das gut gehen? Hochzeiten zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen nehmen zu. Es gibt inzwischen knapp 1,2 Millionen deutsch-ausländische Paare, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Allerdings haben binationale Ehen ein erhöhtes Scheidungsrisiko. Es liegt angeblich sogar um 64 Prozent höher als bei Ehen zwischen zwei Partnern gleicher Herkunft, wurde in einer Studie ermittelt. Kulturelle Unterschiede, verschiedene Religionszugehörigkeiten, ein anderes Rollenverständnis - all das mache das Liebesleben komplizierter, sagen die Forscher. Kritisch wird es demnach vor allem, wenn ein Deutscher oder eine Deutsche auf einen Partner aus Süd- oder Südosteuropa trifft. Allerdings sind Partner von dort auch besonders beliebt.

Wo sind die Deutschen besonders heiratswillig?

Wenn es um den richtigen Monat für die Hochzeit geht, sind sich die Deutschen über die Landesgrenzen hinweg einig: Klarer Favorit ist nicht der Wonnemonat Mai, sondern der August. Ebenfalls beliebt: Mai, Juni, Juli und Dezember. Bei der Zahl der Hochzeiten gibt es dagegen regionale Unterschiede: Besonders heiratswillig waren die Menschen zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern. In Großstädten wie Hamburg, Berlin und Bremen schließen dagegen deutlich weniger Paare den Bund fürs Leben. Überdurchschnittlich viele Scheidungen gab es in Schleswig Holstein. In den neuen Bundesländern scheint dagegen die Bereitschaft, beim Partner zu bleiben, höher zu sein.

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