Hete hatte sich so sehr auf ihr Kind gefreut. Leicht würde es nicht werden, das wusste sie. Die 20-Jährige arbeitete als Putzfrau im Berlin der Zwanzigerjahre, wohnte noch bei ihrer Mutter. Aber es würde schon klappen. Doch plötzlich ist alles anders, das Glück, die Freude, alles verflogen. Ihr Freund verliert seinen Job. Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Hunger. Was soll nun aus ihrem Baby werden? Hete will das Kind nicht mehr, für das sie keine Zukunft sieht, sie läuft von Arzt zu Arzt, keiner will ihr helfen. Von einer Abtreiberin bekommt sie schließlich Zyankali - ein Gift, das Wehen einleiten soll. Doch Hete schluckt zu viel, sie wird krank. Sie liegt im Fieberwahn und muss zusehen, wie ihr Freund und ihre Mutter abgeführt werden - wegen Mithilfe zur Abtreibung.
Abtreibung:Das Recht am eigenen Körper
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Einst arbeiteten sie mit Stricknadeln, versteckten Patienten im Schlafzimmer und fürchteten die Festnahme. Auch heute wandeln Ärzte auf einem schmalen Grat zwischen Beruf und Straftat, wenn es um Abtreibung geht.
Von Michaela Schwinn
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