Es ist Winter, vier Jahre nach dem Krieg, und Elisabeth Selbert ist ziemlich weit weg von zu Hause. 266 Kilometer liegen zwischen Kassel, wo sie normalerweise lebt, und Bonn, wo der Parlamentarische Rat tagt. Am 19. Januar ist Selbert für eine Radio-Ansprache gebucht. In den vorangegangenen Monaten hat sie ziemlich viel mit Journalisten zu tun gehabt, die Arbeit des Rates wird fotografiert und ist Gegenstand der Presseberichterstattung. Und Selbert weiß diese Öffentlichkeit für die Sache, über die sie jetzt sprechen wird, zu nutzen.
Gleichberechtigung im GrundgesetzDer Boden, auf dem Frauenleben in Deutschland bis heute stattfindet
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"Männer und Frauen sind gleichberechtigt": Für diesen einen Satz im Grundgesetz übernahm Elisabeth Selbert bis zum Ende ihres Lebens die Verantwortung. Das ist ihr eigentliches Werk, ihre eigentliche Last. Porträt einer außergewöhnlichen Politikerin.
Von Meredith Haaf

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