Jahrelang galten Kinder in Deutschland als aussterbende Art, jetzt bekommen Frauen wieder mehr Babys: Erstmals seit 33 Jahren ist die Geburtenrate wieder auf 1,5 Kinder pro Frau gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Ähnlich hoch wie 2015 war die Rate zuletzt 1982 mit 1,51 Kindern.
"Die seit 2012 beobachtete positive Entwicklung setzte sich damit fort", hieß es aus dem Statistischen Bundesamt. 2014 lag sie bei 1,47. Familienforscher Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung spricht von einer Trendwende.
Allerdings fiel der Anstieg 2015 nur halb so stark aus wie im Jahr zuvor. Vor allem bei deutschen Frauen nahm die Geburtenrate 2015 nur geringfügig zu: von 1,42 auf 1,43 Kinder. Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg sie dagegen deutlich: von 1,86 auf 1,95 Kinder.
In den ostdeutschen Bundesländern war die Geburtenrate mit 1,56 Kindern je Frau höher als im Westen Deutschlands (1,50). Das Land mit der höchsten Geburtenziffer war Sachsen (1,59), die niedrigste Geburtenziffer hat das Saarland (1,38).
In den Krankenhäusern ist die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 716 539 gestiegen. Damit wurden nach Angaben der Statistiker 24 626 Babys mehr in einer Klinik geboren als 2014. Ob im Krankenhaus, Geburtshaus oder zu Hause: Rund 738 000 Kinder haben 2015 insgesamt das Licht der Welt erblickt.
Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp einen Monat auf 31 Jahre. Beim ersten Kind waren die Frauen 29 Jahre und sieben Monate alt. Beim zweiten fast 32 Jahre, beim dritten etwa 33 Jahre.
