Der Schauspieler Walter Giller ist tot. Er erlag am Donnerstagabend im Alter von 84 Jahren einem langjährigen Krebsleiden, wie eine Sprecherin von Gillers Münchner Agentur Jovanovic am Freitag mitteilte.
Giller war eines der vertrautesten Gesichter im deutschen Kino der fünfziger und sechziger Jahre. In zahlreichen Produktionen gab er den manchmal humorvollen, manchmal schüchternen, aber immer netten jungen Mann von nebenan. Das deutsche Nachkriegskino mit seiner Sehnsucht nach heiler Welt bot Walter Giller nur selten die Gelegenheit, sein großes Potential als Charakterkomiker unter Beweis zu stellen.
Wenn er es zeigen konnte - in Filmen wie "Der Hauptmann von Köpenick" neben Heinz Rühmann oder "Spion für Deutschland" mit Martin Held - dann waren diese Filme preisträchtig. Zwei Mal erhielt Giller den Deutschen Filmpreis: 1960 für "Rosen für den Staatsanwalt" und 1962 für "Zwei unter Millionen" an der Seite von Hardy Krüger.
Giller wurde am 23. August 1927 in Recklinghausen geboren und wuchs in Hamburg auf. Sein erstes Engagement als Schauspieler hatte Giller 1947 an den Hamburger Kammerspielen. Er wirkte in mehr als 80 Spielfilmen mit, darunter "Die Drei von der Tankstelle" (1955), "Peter Voss, der Millionendieb" (1958) und "Drei Mann in einem Boot" (1961).
Seit 2008 lebte er mit seiner Frau, der Schauspielerin Nadja Tiller, in einem Hamburger Seniorenstift. Gemeinsam mit ihr erhielt er 2000 für sein künstlerisches Schaffen das Bundesverdienstkreuz.
Der Bay erische Rundfunk hat aus gegebenem Anlass eine Programmänderung vorgenommen und zeigt am Sonntag, 18. Dezember, 13.15 Uhr die Liebeskomödie "Geliebte Hochstaplerin" aus dem Jahr 1961 mit Walter Giller und Nadja Tiller in den Hauptrollen.