Zum Tod von Whitney Houston:Aufstieg und Fall einer Diva

Mit ihrer Stimmgewalt inspirierte sie eine ganze Generation von Musikfans. Sie gewann 26 American Music Awards, sechs Grammys und verkaufte 170 Millionen Alben, bevor sie ihre Karriere und ihr Privatleben ruinierte.

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Whitney Houston ist tot

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Mit ihrer Stimmgewalt inspirierte sie eine ganze Generation von Musikfans. Sie gewann 26 American Music Awards, sechs Grammys und verkaufte 170 Millionen Alben, bevor ihre Karriere und ihr Privatleben zunehmend in eine Abwärtsspirale gerieten: Am Samstag starb die Pop-Legende Whitney Houston im Alter von nur 48 Jahren in einem Hotel im kalifornischen Beverly Hills. Ihr Tod löste weltweit Bestürzung aus.

Houston bei einem Benefizkonzert im Jahr 1986

People gather at makeshift memorial on corner of Santa Monica and Wilshire Boulevard to mourn death of singer Whitney Houston in Beverly Hills

Quelle: REUTERS

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Trauernde Fans versammelten sich in Beverly Hills, um sich von Whitney Houston zu verabschieden. Die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Königin des Pops gefeierte Musikdiva wurde in einem Hotel in gefunden. Wiederbelebungsmaßnahmen hätten keinen Erfolg gehabt, zitierte CNN einen Polizeisprecher in der Nacht zum Sonntag. Untersuchungen zur Todesursache seien eingeleitet worden. Zuvor hatte Houstons Sprecherin Kristen Foster den Tod der Sängerin bekannt gegeben, sie nannte aber weder Ursache noch weitere Einzelheiten.

Whitney Houston

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Whitney Houston kam am 9. August 1963 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey zur Welt. Sie stammte aus einer Musiker-Familie: Ihre Mutter Cissy war ein Gospel-Star, die Sängerin Dionne Warwick ist ihre Cousine. Sie selbst begann in ihrer Jugend als Model und war das erste schwarze Covergirl der Zeitschrift "Seventeen"....

1983, im Alter 20 Jahren, strahlt die noch recht knabenhafte Whitney neben ihrem Produzenten Clive Davis, kurz nachdem sie einen Vertrag mit dem Label Arista Records unterzeichnet hatte. Damit war der Grundstein für ihre Karriere gelegt: Ihr erstes Album "Whitney Houston" (1985) wurde eines der bestverkauften Debütalben überhaupt, ...

Foto: AP

Whitney Houston

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... der Nachfolger "Whitney" (1987) stieg direkt von null auf Platz eins der amerikanischen Charts - so reihte sich Whitney in die Reihe der großen Superstars ein, dies hatten zuvor erst Elton John, Stevie Wonder und Bruce Springsteen geschafft.

Foto: AP, Whitney Houston 1986 mit ihrem American Music Award in Los Angeles

File photo of Whitney Houston in New York

Quelle: REUTERS

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Zwischen 1985 und 1995 landete Houston elf Nummer-Eins-Hits in den US-Billboard-Charts. Zu ihren größten Hits zählen "How Will I Know" und "Saving all My Love for You".

Houston im Jahr 1988 mit ihrem Grammy für Best Pop Vocal Performer.

Bodyguard

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Noch berühmter wurde die Sängerin, die ihre Karriere als Model begann, mit ihren Exkursen in die Schauspielerei. 1990 unterzeichnete sie einen Vertrag mit 20th Century Fox, 1993 lief ihr erster Film in Deutschland an: In "Bodyguard", dem wohl bekanntesten Houston-Film, mimt sie an der Seite von Kevin Costner die Sängerin Rachel Marron. Noch berühmter als der Film selbst dürfte aber ihr Beitrag zum Soundtrack sein: "I Will Always Love You" stieg auf Platz eins der amerikanischen Charts.

Foto: Verleih

Warten auf Mr. Right

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Im Jahr 1995 lief ihr zweiter Film "Warten auf Mr. Right/ Waiting To Exhale" in den Kinos. In der Romanverfilmung eines Bestsellers von Terry McMillan ist Whitney eine von vier afroamerikanischen Frauen, die den Mann ihres Lebens suchen.

Foto: Verleih

HOUSTON

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Als Sängerin und Performerin erlangte Houston schnell den Ruf einer echten Diva - und das nicht ohne Grund: "Sie hatte eine Stimme, die eine Geschichte, eine Melodie in etwas Magisches verwandeln konnte", sagt Künstlerkollege Lionel Richie. "Sie war eine Legende, solche Leute gibt es nicht oft", erzählt der britische TV-Moderator und Produzent Simon Cowell, der eher für seine rauen Töne bekannt ist. "Sie war ohne Zweifel einer der größten Superstars aller Zeiten, sie hatte eine der großartigsten Stimmen, die man im Leben wahrscheinlich nur einmal zu hören bekommt."

Whitney Houston während ihres Auftritts bei den Brit Awards in London im  Februar 1999.

Whitney Houston

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Musikalisch veränderte Whitney Houston mit dem Song "My Love Is Your Love" (1998) ihren Stil: Sie setzte weniger auf Balladen, dafür auf modernen Soul, Rhythm & Blues und lies sogar einzelne Hip-Hop-Elemente miteinfließen.

Eine Ballade gab's dann doch, und zwar zusammen mit Mariah Carey: "When You Believe" aus dem Soundtrack zu "Der Prinz von Ägypten". Bei den Fans kam das nicht mehr so gut an wie früher, das Album kletterte nur zögerlich die Chartleiste empor.

Foto: AP, 1999 bei den Soul Train Music Awards

Whitney Houston

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Privat waren die Neunziger harte Jahre für die Sängerin: 1992, auf ihrer Hochzeit mit Sänger Bobby Brown, wirkte sie zwar glücklich, ...

Whitney Houston und Bobby Brown

Quelle: dpa

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... die Verbindung sollte sich aber schnell als unheilvoll herausstellen: Schon bald füllte das Ehepaar Houston die Schlagzeilen der Klatsch-Magazine. Bobby Brown, der schon wegen zahlreicher Gewaltdelikte vor Gericht stand, schien auch bei seiner Gattin ab und an die Hand auszurutschen.

MIDEAST-ISRAEL-WHITNEY HOUSTON

Quelle: AFP

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Die hatte zunehmend mit Drogenproblemen zu kämpfen, schien verwirrt,  wurde erschreckend dürr und schien dann wieder aufgedunsen. Konzerte wurden abgesagt, sie probte nicht mehr und verbrachte ihre Zeit in Entzugskliniken. Dann wurde es bis auf einige Best Of-Alben erst mal still um Whitney. Der SZ sagte sie 2009: "Ich bin mein schlimmster Feind."

Whitney Houston

Quelle: SZ

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2007 ließ sich Houston von Brown scheiden, sie erhielt das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Bobbi Kristina. Hoch verschuldet musste sie 2007 auf richterliche Anordnung persönliche Dinge verkaufen, darunter Kleider und Instrumente.

2002 streckt sie ihrem Ehemann Brown bei einer Gerichtsverhandlung die Zunge heraus.

Whitney Houston

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Nach Jahren künstlerischer Enthaltung, in denen Houston Platz machte für jüngere Sängerinnen wie Mariah Carey und später Beyoncé und Rihanna, feierte sie 2010 mit dem Album "I Look to You" ihr Comeback. Und obwohl ihre Stimme nicht mehr die gleiche Kraft besaß und etwas belegt klang, wurde das Album von den Kritikern wohlwollend aufgenommen.

Whitney Houston ist tot

Quelle: dpa

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Ihre Comeback-Tournee 2010 dagegen sorgte erneut für Negativ-Schlagzeilen: Ihre Fans zeigten sich enttäuscht, weil die einst für ihre Stimmgewalt gelobte Sängerin immer wieder ins Straucheln geriet; einen Teil ihrer Europa-Tour musste sie wegen Krankheit absagen. Mehrmals versuchte Houston, von Marihuana und Kokain loszukommen, zuletzt im vergangenen Frühjahr. Letztmals gesehen wurde sie am Donnerstag vor einer Diskothek in Hollywood - laut dem Sender ABC wirkte sie vernachlässigt und verwirrt.

Whitney Houston im Jahr 2010 in der o2-Arena in Berlin.

Singer Whitney Houston dead at 48 on eve of Grammy Awards

Quelle: dpa

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Trotz der Vorgeschichte war die Todesnachricht für viele ein Schock. Vor dem Hotel, in dem Whitney Houstons Leiche gefunden wurde, war überall die Liebesbotschaft nach ihrem vielleicht größten Song zu hören und zu lesen: "Whitney, we will allways love you!".

© Süddeutsche.de/bön/dpa/AFP/dapd/infu
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