Zum Tod von Verlegerin Inge Feltrinelli:Die Signora

Inge Feltrinelli, 1973

Am Beginn des Weges in die neue Existenz als Verlegerin: Inge Feltrinell auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1973.

(Foto: Ursula Röhnert, Süddeutsche Zeitung Photo)

Sie fotografierte Hemingway auf Kuba, übernahm nach dem Tod ihres Mannes dessen Verlag - und manövrierte ihn in die Zukunft. Inge Feltrinelli war eine Salonlöwin erster Güte. Jetzt ist sie in Mailand gestorben.

Von Franziska Augstein

Inge Feltrinelli war nicht bloß eine verehrte, mit vielen Orden behängte Verlegerin, nicht bloß eine wahre Salonlöwin; sie war auch ihren Freunden eine gute, treue Freundin. Hatte sie von dieser oder jenem länger nichts gehört, meldete sie sich - wie es denn gehe, ob man sie nicht bei Gelegenheit besuchen wolle. Sei es in ihrem eleganten Palazzo in Mailand, sei es in dem rustikalen Jagdhaus in der Steiermark, dem die vielen Geweihe ein muffig-zurückgewandtes Gepränge verleihen. Aber obwohl sie durchaus nicht ihrem Geschmack entsprechen, hat die Signora Feltrinelli die Geweihe hängen lassen. Das zeugte von ihrem dynastischen Sinn.

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