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Er spielte Frauen und Frauenmörder, Kettensträflinge und Seeräuber, Hochseilartisten und Hochstapler: Nun ist Tony Curtis im Alter von 85 Jahren verstorben. Die Bilder seines Lebens.
Sein Durchbruch kam mit dem Film Gewagtes Alibi (Criss Cross) im Jahre 1949. Da hatte Tony Curtis, der 1925 als Bernard Schwartz in New York geboren wurde, bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Bei der US-Marine war er gegen Ende des Krieges verwundet worden und erhielt seitdem eine bescheidene Kriegsveteranenrente. In seinem ersten Film wurde er im Abspann zwar nicht namentlich erwähnt, dank Zehntausender Fanbriefe von Frauen, die wissen wollten, wer der schöne junge Mann war, der mit Yvonne De Carlo getanzt hatte, war sein Name doch bald hinlänglich bekannt. Es folgten größere Nebenrollen.
1951 heiratete er Schauspielkollegin Janet Leigh. Dieser Ehe entstammen die beiden Töchter Kelly Lee Curtis und Jamie Lee Curtis, die, unter anderem in Ein Fisch Namens Wanda, selbst große Erfolge als Schauspielerin feieren konnte. Es sollte nicht Curtis' einzige Ehe bleiben, weitere vier Mal wagte er sich vor den Traualtar.
Das Foto entstammt dem Jahr 1961 und zeigt Tony Curtis beim Tanz mit seiner Frau Janet Leigh bei einer Party in Beverly Hills.
Text und Bildauswahl: Lena Schilder/sueddeutsche.de/kar
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Nach der ersten Hauptrolle in Die Diebe von Marshan (The Prince Who Was A Thief) aus dem Jahre 1951, der ein kommerzieller Erfolg wurde, wurde er 1958 für Flucht in Ketten (The Defiant Ones) für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert. Ein Jahr später folgte der Film, mit dem Curtis noch heute regelmäßig im TV zu sehen ist - was auch der Kult-Blondine an seiner Seite geschuldet ist. Mit Marilyn Monroe und Jack Lemmon spielte er, unter der Regie von Billy Wilder . . .
Tony Curtis ist die elegante Dame links von Marilyn, Jack Lemmon, nicht weniger adrett, ist rechts von Marilyn zu bewundern.
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Auch für Historienfilme ließ sich Tony Curtis, der sich auf keinen Rollentyp festlegen lassen wollte, gerne besetzen. Neben Kirk Douglas, Laurence Oliver, Jean Simmons, Charles Laughton und Peter Ustinov spielte er 1960 in Stanley Kubrick's Monumental- und Historienfilm Spartacus.
Das Foto zeigt die beiden Hollywood-Urgesteine Kirk Douglas, links im Bild, und Tony Curits, rechts, bei der Beerdigung von Frank Sinatra am 20. Mai 1998 in Beverly Hills.
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Curtis, der lange für sein jugendliches Aussehen bewundert wurde, spielte in zahlreichen Komödien, Krimis, Western und Abenteuerfilmen mit - und sicherte sich, als einer der ersten Schauspieler überhaupt, eine prozentuale Gewinnbeteilung an seinen Filmen zu.
Eine junge Generation von Hollywoodschauspielern, angeführt von Dustin Hoffman, Robert Redford und Robert De Niro machte es Curtis zeitweilig schwer, sich in der ersten Riege der Schauspieler halten zu können. In der Presse wurde er als "Yesterdays' Leading Man" verspottet". Die berufliche Talfahrt nahm ein Ende, als Curtis 1968 mit einiger List die Hauptrolle in Der Frauenmörder von Boston (The Boston Strangler) ergattern und darin brillieren konnte. Der Film gilt als einer von Curtis' schauspielerischer Höhepunkten.
Das Foto zeigt ihn (im Bild rechts) neben Charles Bronson in Zwei Kerle aus Granit (You Can't Win Em All).
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1970 übernahm Curtis eine der beiden Hauptrollen in der Fernsehserie Die Zwei (The Persuaders) und durfte, mit Roger Moore zusammen, kniffelige Kriminalfälle lösen. Curtis war damit einer der ersten Schauspieler, die die Bedeutung des Fernsehens erkannten. Niemals vor ihm hatte ein gestandener Kino-Star die Hauptrolle in einer Fernsehserie übernommen. Die Serie wurde in 80 Länder verkauft und wurde zum absoluten Welthit - nur nicht in den USA. So wurde sie, trotz internationaler Popularität, bald wieder eingestellt.
Der Style von Curtis' Serienfigur - der "Danny-Wilde-Stil" - wurde, mit Schlagerhose, enger Lederjacke, Seidenschal und Handschuhen, stilprägend für eine Generation junger Männer.
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Als Gangsterboss von New York (Lepke) kehrte Curtis 1975 auf die Kinoleinwand zurück. Der Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes lief, kam bei Kritikern und Publikum sehr gut an.
Trotz seiner wohl fortschreitenden Drogenprobleme drehte Curtis zahlreiche Filme und versuchte sich 1977 mit der Novelle Kid Andrew Cody & Julie Sparrow erstmals auch als Schriftsteller. Seit 1978 trat er zudem als regelmäßiger Gaststar in der Erfolgsserie Vegas (Vega$) auf.
Seine Suchtprobleme ließen sich immer schwerer von der Öffentlichkeit geheim halten. Nach erfolgreicher Entziehungskur meldetet sich das Stehaufmännchen Hollywoods eindrucksvoll zurück - und überzeugte unter anderem auf ganzer Linie als Ermittler Hercules Pirot in der Fernsehserie Murder in Three Acts (Tödliche Parties/Mord in drei Akten) von 1986.
Parallel zur Schauspielerei gewann die Malerei eine immer größere Bedeutung für ihn.
1990 kaufte er eine kanadische Insel, um dort ungestört malen zu können. Vor allem mit seinen Collagekästen Time Boxes, in denen er hinter Glas Erinnerungsstücke arrangierte, machte er sich einen Namen als bildender Künstler. 2005 nahm das New Yorker Museum of Modern Art eines seiner Bilder in die Dauerausstellung auf.
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Das Privatleben des Tony Curtis war bewegt und kinderreich. Nach seiner Ehe mit der Schauspielerin Janet Leigh heiratete er 1963 die damals 18-jährige deutsche Schauspielerin Christine Kaufmann. Auch die dritte Ehe (1968-1981) mit dem Mannequin Leslie Allen ging in die Brüche. 1984 wurde die 37 Jahre jüngere Schauspielerin Andrea Savio seine vierte Lebensgefährtin, von 1993 bis 1994 war er mit der Rechtsanwältin Lisa Deutsch verheiratet; im November 1998 heiratete er dann die 28-jährige Reitlehrerin Jill Vandenberg (Foto), mit der er, allen Unkenrufen zum Trotz, bis zuletzt zusammenlebte.
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Auch im hohen Alter war Curtis' Popularität ungebrochen. Mit dem Bühnen-Musical von Manche mögen's heiß tourte er als 77-jähriger in der Rolle des Osgood Fielding III. ein Jahr lang durch die USA und stand, singend, tanzend und steppend, fast täglich auf der Bühne.
Er blieb Zeit seines Lebens ein Publikumsliebling, der bei Auftritten in Talkshows regelmäßig Standing Ovations erntete.
Quelle: dapd
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2008 veröffentlichte Curtis seine zweite Autobiographie American Prince: A Memoir, für die er anschließend von Signierstunde zu Signierstunde tingelte und Lesereisen absolvierte. Die Autobiographie schaffte es in den USA auf die Bestsellerliste.
Als großer Schauspieler mit komödiantischem Talent, der besonders in spritzigen Dialogen mit seinen Filmpartner zu Höchstform auflief, sowie als charismatischer Kerl mit unverschämt guten Aussehen, wird Curtis unvergessen bleiben.