Die Meldung enthält eine schicksalhafte Ironie: Der Star der weltweit erfolgreichen Vollgas-Filmreihe "The Fast and the Furious" ist am Samstag gestorben - bei einem Autounfall. Höchstwahrscheinlich war er dabei fast, viel zu schnell - furious allerdings weniger. Tatsächlich saß er nur auf dem Beifahrersitz jenes Porsche Carrera, der in Valencia, Kalifornien, gegen einen Lichtmast prallte - der obligatorischen Vergleich mit dem Tod von James Dean führt daher auch nicht sehr weit.
Paul Walker wurde 1973 in Glendale geboren, die Eltern waren Mormonen. Die Gene, die ihm eine Karriere als blonder, gut aussehender, sportlicher California Boy verhießen, müssen früh erkennbar gewesen sein - schon als Baby war er Star eines "Pampers"-Werbespots.
Auch als Teenager stand er immer wieder vor der Kamera. In seinen ersten Kinofilmen registrierte diese vor allem eine gewisse Harmlosigkeit - wie in "Tammy and the T-Rex" (1994), wo er zwar der romantische Hauptdarsteller ist, aber gegen die Bad Guys nicht ankommt: Sie werfen ihn im Zoo einfach in den Löwenkäfig, wo er wie ein Truthahn zerpflückt wird - nur sein Gehirn bleibt übrig für krude Experimente ...
Diese beinah zu nette Ausstrahlung sollte ihm bleiben - sie sorgte dafür, dass er auch in den sechs adrenalinstrotzenden "Fast and Furious"-Filmen immer der zweite, eher vernünftige Mann war, neben dem Vin Diesel erst recht als Badass glänzen konnte. Die Serie machte ihn zum gut bezahlten Star - die beste Chance, wirklich in die Filmgeschichte einzugehen, bleibt aber sein kurzer Auftritt in Clint Eastwoods "Flags Of Our Fathers". Da war er zwar beim Flagge-Setzen auf Iwo Jima dabei, durfte auf dem berühmten Kriegsfoto dann aber doch nicht Hand anlegen.
Paul Walker fuhr selbst Autorennen und liebte hochgetunte Motoren. Er war ein leidenschaftlicher Surfer, Taucher und Kampfsportler - und tat alles, um seine meist physischen Rollen zu beglaubigen. Mit dieser klaren, geradlinigen Berufsauffassung wird er in Erinnerung bleiben. Er wurde 40 Jahre alt.