Zum Tod von Christopher Lee:Mann und Monster

Christopher Lee wurde meist als Ungeheuer besetzt. Aber der britische Schauspieler hatte viel mehr drauf. Ein Rückblick auf seine Rollen.

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(Foto: Baron)

Sein Vater war ein Oberst, aber nicht nur deswegen war Christopher Lee, der am vergangenen Sonntag gestorben ist, in jungen Lebensjahren stark vom Militär beeinflusst. Schon als 19-Jähriger rückte er bei den britischen Streitkräften ein, und verließ sie erst wieder, als der Zweite Weltkrieg zu Ende war. Zwar hatte er sich militärische Meriten verdient, dennoch beschloss er, den Soldatenberuf aufzugeben und stattdessen Schauspieler zu werden. Graf Niccolo Carandini, ein Vetter und damals Botschafter in London, vermittelte ihm den Zugang zur Rank-Filmgesellschaft, für die Lee erstmals 1947 in "Corridor of Mirrors" auftrat. Im Bild: Christopher Lee 1948.

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(Foto: Getty Images)

Zunächst ergatterte er nur Nebenrollen. Der Durchbruch gelang ihm 1957 im Gruselfilm "Frankensteins Monster", in dem er das Ungeheuer verkörperte. Szene aus "Frankensteins Monster": Baron Frankenstein (Peter Cushing, 1913 - 1994), beugt sich über Christopher Lee. Paul Krempe (Robert Urquhart, 1921 - 1995) linst dem Baron über die Schulter.

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(Foto: Getty Images)

Mit "Frankensteins Fluch" begann die englische Firma Hammer-Productions, literarische Vorlagen von Horrorstreifen neu zu verfilme. Lee wurde bevorzugter Darsteller der klassischen Monsterrollen. Den internationalen Durchbruch der Horrorwelle und des Schauspielers Lee brachte der 1958 gedrehte Film "Dracula". Acht Mal in 15 Jahren verkörperte Lee den gefürchteten Vampir Graf Dracula aus Transsilvanien und spielte zudem in zahlreichen europäischen und amerikanischen Produktionen Monstergestalten. Im Bild: Christopher Lee im Jahr 1968 als Graf Dracula in "Draculas Rückkehr".

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(Foto: dpa)

Um vom Image "Kronprinz des Schreckens" wegzukommen, verlegte Lee Wohnsitz und Arbeitsplatz in den Siebzigerjahren nach Los Angeles und stand unter anderem als Gegenspieler von James Bond in "Der Mann mit dem Golden Colt" (1974) und Dr. Catheder in "Gremlins" (1983) vor der Kamera. Eine Hauptrolle übernahm er auch in "Gremlins II - Die Rückkehr der kleinen Monster" (1989). Im Bild: Christopher Lee (links) als Schurke Francisco Scaramanga mit Roger Moore in einer Szene des Films "Der Mann mit dem goldenen Colt".

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(Foto: dpa)

In den Achtziger- und Neunzigerjahren arbeitete Lee zunehmend auch für das britische Fernsehen, das ihn für Serien wie "The Avengers" oder "Alfred Hitchcock Presents" verpflichtete und unter anderem für mehrere Produktionen mit dem Titel "Die Goldenen Jahre des Sherlock Holmes", in denen er als britischer Meisterdetektiv überzeugte. Das bedeutete allerdings nicht, dass Lee das Gruseln ließ. In einem deutsch-italienischen Märchenfilm (1996) stand er noch als 73-Jähriger als böser Zauberer Azaret (im Bild) vor der Kamera.

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(Foto: DPA-SZ)

In den Neunzigerjahren brachte es der "meistbeschäftigte aller zurzeit aktiven Mimen" (Welt, 2001) - nun bereits im achten Lebensjahrzehnt - auf mehr als 40 Rollen, insgesamt waren es bis heute seit den Vierzigerjahren mehr als 250 (die Zahl gilt als Weltrekord). Unter anderem war er 1994 im siebten Teil der Kino-Polizei-Klamaukserie "Police Academy: Mission to Moscow" als Moskauer Polizeichef zu sehen und 1999 in dem Horrorstreifen "Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen". Herausragend in der langen Liste der Produktionen und nach Lees eigenen Angaben die Erfüllung eines lange gehegten Traumes war dann die Verfilmung der legendären Fantasy-Trilogie "Der Herr der Ringe" von J. R. R. Tolkien unter der Regie von Peter Jackson, in der Lee den finsteren Zauberer Saruman (im Bild) spielte.

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(Foto: Patrick Riviere)

Lee hinterlässt seine Frau Brigitta, mit der er seit 1961 verheiratet war, und ihre gemeinsame Tochter Christina. Nach Jahren in der Schweiz und in Kalifornien hatte das Paar seinen Wohnsitz wieder nach Großbritannien verlegt, wo Lee nun auch starb.

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