Es gibt schlimme Ereignisse, die erlebt zu haben man glaubt, ohne unmittelbar an ihnen beteiligt gewesen zu sein. Der Tod eines nahen Menschen vor oder kurz nach der eigenen Geburt zählt zu diesen quälenden, oft das ganze Leben verschattenden Beinaherlebnissen, von denen man vielleicht erst spät begreift, was sie in einem angerichtet haben. Zora del Buonos autobiografischer Roman „Seinetwegen“ erzählt von einem solchen verqueren Verlustschmerz. Er handelt davon, wie die Erzählerin, sie ist zweifellos mit der Autorin identisch, dem frühen Tod ihres Vaters auf die Spur kommt, im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich mit einer Recherche.
Autobiografisches Schreiben:Einer war nie da
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Ihr Vater starb, als sie acht Monate alt war, und ihr Leben blieb von seinem Unfall gezeichnet. Zora del Buono versucht in dem Tatsachenroman „Seinetwegen“, den Verursacher zu finden.
Von Hilmar Klute
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