Die gegenwärtigen Erneuerungsbewegungen an der Universität, die sich für eine "dekoloniale", "antirassistische" und "antisexistische" Ausrichtung der Geistes- und Sozialwissenschaften einsetzen, problematisieren nicht in erster Linie die behandelten Stoffe und Methoden, sondern das Selbstverständnis des akademischen Personals. Gegenstand der Debatte sind zwar auch fachliche Auseinandersetzungen mit der mangelnden Vielfalt des Kanons oder den überkommenen Schwerpunkten konventioneller Forschung. Aber im Mittelpunkt steht die Kritik an einer privilegierten Position, an einer unreflektierten weißen und männlichen Perspektive.
Geisteswissenschaften:Subjektiv mit Prädikat
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Plakat auf einer "Nein zu Rassismus" -Demonstration in Berlin im Juli 2020
(Foto: Christian Spicker/imago images)Selbstbefragung als akademische Disziplin: Die "Zeitschrift für Medienwissenschaft" versucht sich an einer antirassistisch fundierten Neubestimmung ihres Fachs.
Von Andreas Bernard
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