Zeitgeschichte:Wehr dich, mein Kind!

Bundestag gedenkt Opfer des Nationalsozialismus

"Ich trug den gelben Stern": Inge Deutschkron, die rastlose Aufklärerin.

(Foto: Michael Gottschalk/dapd)

"Ich trug den gelben Stern": Inge Deutschkron, Holocaust-Überlebende und rastlose Aufklärerin, wird 95.

Von Norbert Frei

Ihr wichtigstes Buch war schon Schullektüre, als noch kaum jemand von "Zeitzeugen" sprach. "Ich trug den gelben Stern", Inge Deutschkrons schnörkelloser Bericht über ihr knappes Überleben als Jüdin im Berlin der frühen Vierzigerjahre, kam 1978 heraus, im Jahr vor der Ausstrahlung von "Holocaust". Anders als die amerikanischen Fernsehserie, die zwar Millionen berührte und eine Zäsur im zeitgeschichtlichen Bewusstsein der Deutschen markierte, aber nicht eigentlich etwas bewegen wollte, ging und geht es Inge Deutschkron um Konsequenzen aus der Erfahrung des Dritten Reichs: Ihre Autobiografie ist darauf angelegt zu zeigen, dass niemand tatenlos zuschauen musste, als die Juden erst denunziert, dann schikaniert, dann deportiert wurden.

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