Als Zadie Smith mit ihrem Debütroman "White Teeth" ("Zähne zeigen") im Jahr 2000 zum Shootingstar der neuen britischen Literatur wurde, lag der Charme des "Multikulturellen", wie man damals sagte, auf der Hand. Außer unverbesserlichen Reaktionären wollte niemand bestreiten, dass das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen ohne größere Konflikte möglich ist. Es war eine "unschuldigere, robustere Zeit", schrieb Zadie Smith in einem Essay über die heitere "Verdrehtheit" von Hanif Kureishis 1990 erschienenem Kultroman "Der Buddha aus der Vorstadt", "als wir noch keine so zartfühlenden Gewächse waren, dass jede beiläufige Blödheit eines Dahergelaufenen die ungeheure Macht besaß, uns bis ins Mark zu verletzen".
Schriftstellerin Zadie Smith:Ja, Liebling
Weg von toxischen Machtgesten und Pointen, hin zu einer Erzählweise, die bereit ist, sich infrage stellen zu lassen: Zadie Smiths Erzählungen in "Grand Union".
Von Meike Feßmann
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