Süddeutsche Zeitung

Yvonne Catterfeld spielt Romy Schneider:"Ich hatte eine Gänsehaut"

Yvonne Catterfeld soll "wegen ihrer großen Ähnlichkeit" mit der Diva die beliebte Schauspielerin Romy Schneider spielen. Schneiders Tochter hatte die Rolle abgelehnt.

Wie österreichische Medien und die Bild-Zeitung melden, wird das Leben von Romy Schneider verfilmt - mit einer Deutschen in der Hauptrolle. Der Pariser Star-Produzent Raymond Danon (77), der schon in den 70er Jahren mit Romy Schneider drehte, und der deutsche Erfolgsproduzent Douglas Welbat (50, "7 Zwerge - Männer allein im Wald") hätten ein Jahr lang von Hollywood bis Paris nach der Frau gesucht, die die "Jahrhundert-Frau" am stilvollsten verkörpere. Sie fanden: Yvonne Catterfeld.

Dass ausgerechnet eine Soap-Darstellerin (GZSZ), die bisher eher durch Sangestalent als durch schauspielerisches Können auf sich aufmerksam machte, die weltberühmte Diva spielen soll, überrascht: Gab es keine andere zur Auswahl?

Doch: Schließlich hat Romy Schneider eine leibliche Tochter - Sarah Biasini. Ihr wurde die Rolle zuerst angeboten. Doch die 30-Jährige lehnte ab. Begründung: Sie habe ihr Leben lang versucht, aus dem Schatten ihrer Mutter herauszutreten. Außerdem habe ihr Vater Daniel Biasini abgeraten.

Auch Jodie Foster sei als ernst zu nehmende Schauspielerin in Frage gekommen. Doch die Oscar-Preisträgerin ist mit ihren 45 Jahren zu alt, um die junge Romy Schneider zu spielen.

Das letzte Bond-Girl, Hollywood-Star Eva Green, war offenbar ebenfalls unter den Auserwählten - warum also fiel die Wahl der Produzenten auf eine vergleichbar unbekannte Schauspielerin aus Deutschland?

Sexy - aber verletztlich

Es gehe darum, Romys Persönlichkeit widerzuspiegeln, so die Produzenten: naiv und sexy, sensibel, verführerisch - aber auch verletzlich sei Romy gewesen. All das finde sich bei Yvonne Catterfeld wieder. Auch äußerlich wirke Catterfeld "mit ihren verträumten Augen" wie ein "Spiegelbild von Romy". Deshalb sei auf einer transatlantischen Videokonferenz mit dem deutschen Hollywood-Regisseur Josef Rusnak ("The 13th Floor") die Entscheidung gefallen.

Tief beeindruckt sei Schneiders Ex-Mann Daniel Biasini schon bei den Probeaufnahmen gewesen: "Ich kenne diese Dame nicht, aber ich habe eine Gänsehaut bekommen - so identisch und authentisch ist sie!"

Catterfeld selbst wundert das offenbar nicht: "Ich habe Romy zum ersten Mal im TV als Sissi gesehen. Immer wieder wurde ich angesprochen: Du siehst wie sie aus." Vor kurzem hatte Catterfeld in einer ARD-Vorabend-Serie die "Braut wider Willen" gespielt, eine Sissi-ähnliche Geschichte, die von Kritikern allerdings verrissen wurde.

Für den Film gibt es angeblich ein Budget von 23 Millionen Euro - er soll 2009 bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.274392
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/rus/mri
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.