Heldenfigur:Was Selenskij lehrt

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Wolodimir Selenskij spricht wie einer, den man beim Elternabend treffen könnte. (Foto: dpa)

Der ukrainische Präsident ist zur moralischen Instanz für die Welt geworden. Über einen melancholischen Herrn aus Kiew, der gerade die Figur des Helden wiederbelebt.

Von Nils Minkmar

Der Präsident der Ukraine verdankt seinen Ruhm einem Youtube-Video. Dort wütet er über die Schweine, die sich den Staat unter den Nagel reißen. Er verspricht, alles anders zu machen, und sei es nur eine Woche lang - wenn er Präsident wird. Etwas später ist es so weit: Er gewinnt die Wahlen, wird abgeholt, in einer Limousine zum Amtsantritt gefahren. Dort fragt der noch amtierende Premierminister den Neuling bezüglich der nun zu wählenden Ausstattung: "Patek Philippe oder Vacheron Constantin?" Der Neue gesteht überfordert: "Habe ich beide nicht gelesen, zu wenig Zeit."

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