NahostkonfliktDas Denken entwirren

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Fliehende Palästinenser während der israelischen Bodenoffensive gegen die Hamas in Rafah am vergangenen Dienstag.
Fliehende Palästinenser während der israelischen Bodenoffensive gegen die Hamas in Rafah am vergangenen Dienstag. (Foto: Jehad Alshrafi/AP)

Ist der Nahostkonflikt unlösbar? Vielleicht. Ist er unverstehbar? Das nicht: Der Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar liefert das überfällige Handbuch zum Thema.

Von Jens-Christian Rabe

Von einem „scheinbar unlösbaren Konflikt“ ist im Untertitel von Wolfgang Kraushaars neuem Buchs „Israel, Hamas, Gaza, Palästina“ die Rede. Der Untertitel lässt nicht nur eine eher lakonisch-desillusionierte Lesart zu, sondern auch eine, die den spektakulären Eindruck erweckt, der Publizist und Politikwissenschaftler Kraushaar sei endlich der Mensch, der wisse, warum der immer nur weiter eskalierende Konflikt eigentlich lösbar ist. Das ist aus Verlagssicht verständlich, aber nicht glücklich ­– und vielleicht der einzige Fehler dieses in seiner Aufmachung sonst denkbar unscheinbaren und doch äußerst bemerkenswerten Buchs. Auf die Spur dessen, was Kraushaar im Buch eigentlich versucht, bringt einen viel besser das vorangestellte Zitat, das Konfuzius zugeschrieben wird: „Zuerst verwirren sich die Werte, dann verwirrt sich das Denken. Und wenn sich das Denken verwirrt, dann gerät die Politik in Unordnung. Und wenn das passiert, stürzt der Himmel ein.“

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