LiteraturGibt es ein ostdeutsches Leben im falschen?

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DDR-Bürger kaufen am Tag nach dem Mauerfall vom Begrüßungsgeld Bananen. Dem Soziologen Wolfgang Engler war die Gier seiner Landsleute peinlich, später widmete er sich ihnen mit Wärme in wichtigen Büchern.
DDR-Bürger kaufen am Tag nach dem Mauerfall vom Begrüßungsgeld Bananen. Dem Soziologen Wolfgang Engler war die Gier seiner Landsleute peinlich, später widmete er sich ihnen mit Wärme in wichtigen Büchern. (Foto: Sven Simon/imago)

Von der Schande des Glücks: Der Soziologe Wolfgang Engler hat seine Autobiografie geschrieben. Sie liest sich wie ein gelungener Wende-Roman.

Von Peter Richter

Gleich drei der großen literarischen Ereignisse in diesem Frühjahr sind Bücher über ostdeutsche Lebensläufe. Zu Annett Gröschners „Schwebende Lasten“ und Christoph Heins „Narrenschiff“ kommt nämlich noch „Brüche“ von dem Soziologen Wolfgang Engler, der Untertitel lautet explizit: „Ein ostdeutsches Leben“. Und dass Englers Buch kein Roman ist, dass die Lebensgeschichte, die er erzählt, seine eigene ist, kein Arbeiter- oder Funktionärsschicksal, sondern eine Gelehrtenbiografie, die sich zur Hälfte unter den Bedingungen der DDR abspielte und zur anderen Hälfte unter denen der BRD: Das ändert nichts daran, dass dieser Text nicht nur wegen seines zeitgeschichtlichen, sondern tatsächlich auch wegen seines belletristischen Gehalts dringend die Lektüre lohnt.

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