Der russische Bestsellerautor Wladimir Sorokin hat immer wieder betont, dass politische Herrschaft in Russland seit der Regentschaft Iwan des Schrecklichen im Grunde stets auf dieselbe Weise ausgeübt wurde: mit roher Gewalt. Auch der Zusammenbruch der Sowjetunion habe an diesem Prinzip nichts geändert. Der "tote Körper des Sowjetischen", so Sorokin, sei in den Neunzigerjahren nicht begraben worden und modere seither in einer Ecke vor sich hin. Jetzt habe er sich erhoben und drohe der ganzen Welt mit Vernichtung.
Wladimir Sorokin im Interview:"Wir sind alle schuldig, natürlich"
Lesezeit: 5 min
"Ich bin nicht damit einverstanden, dass die russische Literatur in Gänze ihrem Wesen nach militaristisch sei": Wladimir Sorokin, Schriftsteller und Dramatiker im Exil.
(Foto: Jens Kalaene/picture alliance/dpa)Ein Gespräch mit dem Bestsellerautor Wladimir Sorokin über Russlands Gewaltgeschichte, den untoten Sowjetmenschen und den Unwillen der Intelligenzija, Verantwortung zu übernehmen.
Interview von Andrej Archangelski
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Der Schlüssel zu mehr Beweglichkeit ist der hintere Oberschenkel«
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"
Psychische Erkrankungen
Wie sich eine Depression äußern kann
Kindermedizin
Warum mehr Kinderärzte noch nicht genug sind
Essen und Trinken
Warum Backen Typsache ist