Wladimir Sorokin im Interview:"Wir sind alle schuldig, natürlich"

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Wladimir Sorokin im Interview: "Ich bin nicht damit einverstanden, dass die russische Literatur in Gänze ihrem Wesen nach militaristisch sei": Wladimir Sorokin, Schriftsteller und Dramatiker im Exil.

"Ich bin nicht damit einverstanden, dass die russische Literatur in Gänze ihrem Wesen nach militaristisch sei": Wladimir Sorokin, Schriftsteller und Dramatiker im Exil.

(Foto: Jens Kalaene/picture alliance/dpa)

Ein Gespräch mit dem Bestsellerautor Wladimir Sorokin über Russlands Gewaltgeschichte, den untoten Sowjetmenschen und den Unwillen der Intelligenzija, Verantwortung zu übernehmen.

Interview von Andrej Archangelski

Der russische Bestsellerautor Wladimir Sorokin hat immer wieder betont, dass politische Herrschaft in Russland seit der Regentschaft Iwan des Schrecklichen im Grunde stets auf dieselbe Weise ausgeübt wurde: mit roher Gewalt. Auch der Zusammenbruch der Sowjetunion habe an diesem Prinzip nichts geändert. Der "tote Körper des Sowjetischen", so Sorokin, sei in den Neunzigerjahren nicht begraben worden und modere seither in einer Ecke vor sich hin. Jetzt habe er sich erhoben und drohe der ganzen Welt mit Vernichtung.

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