Wirtschaftsgeschichte:Ein mustergültiger Manager

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Carl Duisberg schaffte es an die Spitze der deutschen Industrie. Den Zeitverhältnissen trug er eifrig Rechnung. Werner Plumpe beleuchtet in seiner Biografie die Abgründe zwischen Wirtschaft und Politik.

Von Jens Hacke

Der Kapitalismus braucht seine Heroen - die wagemutigen Unternehmer- und Gründerfiguren. Aber bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts setzte Ernüchterung ein. In der Phase nie zuvor gekannter Entwicklungsdynamik, als Automobilisierung, Elektrifizierung und Telekommunikation die Gesellschaft ergriffen, wirkte es so, als sei die Zeit der übermächtigen Beweger zu Ende. Max Weber sah überall das Gespenst einer lähmenden Bürokratisierung, für seinen Kollegen Werner Sombart war der Übergang in den Spätkapitalismus bereits erfolgt, und der Sozialdemokrat Rudolf Hilferding sollte bald vom "organisierten Kapitalismus" sprechen. Nicht wenige Nationalökonomen teilten die Einschätzung, dass der technische Fortschritt Megakonzerne hervorbrachte, die zwangsläufig zu Formen einer im Grunde sozialisierten Gemeinwirtschaft führen mussten.

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