William T. Vollmann:Drill, baby, drill

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Japanisches Militär in der Sperrzone nach dem Reaktorunfall in Fukushima. (Foto: William T. Vollmann/Freunde & Friends)

Was hat das Brennstoffzeitalter aus unserer Welt gemacht? Der erstaunliche Schriftsteller William T. Vollmann zeigt im ersten eines auf vier Bände angelegten Buchprojekts Fotos der irdischen Narben.

Von Stefan Fischer

 „Wir erzählen unsere Geschichte in Grau“, lautet eine programmatische Stelle in dem Roman „Europe Central“ (2005) von William T. Vollmann – ein Autor mit einer künstlerischen Sonderstellung in den USA, von dem mit Verzögerung immer mal wieder eines seiner oft voluminösen Werke auch in Deutschland erscheint. Auf dieses kaleidoskopartig aufgefächerte, vielfarbige Grau trifft man nun wieder in Vollmanns Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu seinem großen Recherche-Projekt „Ideologien des Brennstoffzeitalters“. Es ist dem Gegenstand dieses gewaltigen, irritierenden, stellenweise auch rätselhaften Buches überaus angemessen. Es geht darin um fossile Energieträger, um Kohle, Erdöl, Gas, außerdem um Kernkraft. Wir sehen den Erdboden, aus dem die Rohstoffe gegraben werden, sehen die prägende Beton- und Metallinfrastruktur unserer Energiegewinnung. Sehen müde Landschaften, Orte, Menschen. Wir sehen Abhängigkeiten.

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