Lange bevor bayerische Schulkinder Erziehungsmaßnahmen als "Alman Move" beschimpften oder Wörter aus den afrikanischen Sprachen und dem Arabischen den Umgangston französischer Großstädter in ein wunderbares Mosaik verwandelten, war das amerikanische Englisch die lebendigste Sprache der Moderne. Nirgendwo sonst gab es so viele Einwanderer- und Subkulturen, die zumindest in den Künsten und der Sprache ihren Platz fanden. Das war nicht immer nur ein organischer Prozess. Der Schriftsteller William Melvin Kelley gehörte in den Sechzigerjahren zu den Pionieren, die in der Literatur eine Öffnung der Sprache vorantrieben, die den Entwicklungen in der Gesellschaft weit voraus war.
William Melvin Kelleys "Ein Tropfen Geduld":Der Aufbruch
William Melvin Kelley wollte die Sprache der Afroamerikaner in die Hochkultur bringen, doch er verzweifelte am Rassismus seiner Zeit. Endlich werden seine Romane auch in Deutschland entdeckt.
Von Andrian Kreye
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