Es geht zu wie im Taubenschlag. Tür auf, Tür zu - ein emsiges Kommen und Gehen im Trainingssaal des Berliner Staatsballetts. Alle wollen dabei sein: Intendant Christian Spuck, Betriebsleiter Michael Banzhaf, die Stars, die jüngeren bis allerjüngsten Tänzer, die den Mann noch nie gesehen haben und vielleicht nie wieder sehen werden - William Forsythe, den bald 75-jährigen Barrikadenstürmer aus New York. An diesem Vormittag studiert er höchstpersönlich drei seiner Stücke ein. Ein Privileg, denn Forsythe ist der letzte lebende Revolutionär des Fachs. Er hat die traditionellen Achsen, Positionen und Posen der klassischen Tanzkunst aufgebrochen und aus den Fragmenten etwas Neues zusammengesetzt: das Ballett der Postmoderne. Diese Pionierleistung begründet die Ausnahmestellung, die er in der Szene hat - und seinen weltweiten Ruf.
Tanz:Gut, dass er da ist
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Am Berliner Staatsballett beweist der Choreograf William Forsythe gerade, warum er zu Recht "König des Balletts" genannt wird. Eine Begegnung.
Von Dorion Weickmann
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