Werner-Mantz-Ausstellung in Köln:Schöpferisches Handwerk

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Der Fotograf Werner Mantz ist für seine klaren menschenleeren Aufnahmen vom Neuen Bauen bekannt. Jetzt zeigt eine Kölner Ausstellung zum ersten Mal seine Kinderporträts - eine Entdeckung.

Von Catrin Lorch

Werner Mantz war bislang eher jemand für Spezialisten. Die Architekturfotografien des Kölners sind früh wiederentdeckt worden, vor allem im Zusammenhang mit dem Erbe der Moderne in der Domstadt. Die klaren Aufnahmen vom Neuen Bauen in der Zwischenkriegszeit waren im Jahr 1977 auf der Documenta 6 gezeigt worden, als Dokumentarist wurden ihm dann sogar eigene Fotobände gewidmet. Es ist also kein Outsider und kein Künstler, sondern ein solider, anerkannter Name, den das Museum Ludwig in diesem Herbst präsentiert. Und dennoch eine Entdeckung. Denn es scheint, als stiegen jetzt aus diesem soliden Werk kleine Geister auf, aus dem Nachlass eines Fotografen, der sich nie als Künstler verstand, zeitlebens Abstand hielt zu Kollegen wie August Sander, der keine Ausstellungen besuchte, keine Bücher zur Fotokunst diskutierte und nach dem Zeitpunkt seiner Pensionierung die Dunkelkammer nie wieder betreten hat. "Schöpferisches Handwerk" nannte Werner Mantz, der 1983 starb, seine Arbeit.

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