Wer sich jüngst durch einen Supermarkt der Penny-Klasse bewegte, dem wird, wie stets in deutschen Supermarktfilialen, nichts weiter aufgefallen sein. Schon gar nicht, dass irgendwo zwischen Scheibletten-Käse und Dornfelder-Literflasche ein paar Dosen mit romantischer Empfindsamkeit gestapelt gewesen wären. Penny-Märkte unterscheiden sich von der Tristesse-Werkseinstellung der übrigen Supermarktlandschaft ja eigentlich nur durch ihre beklagenswerte Dauerbeschallung. Aus den Lautsprechern erteilen dort Moderatoren mit fermentierter Fröhlichkeit nonstop tolle Lebensratschläge, die aber immer mit Hähnchenschenkeln im Angebot enden oder - "Naschkatzen aufgepasst!" - preisreduzierten Gummibärchen.
Werbung:Zeit der Zärtlichkeit
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Mehr Empathie wagen. Es wäre gar nicht sehr schwierig. Man muss es sich nur trauen: So zeigt es die Supermarktkette in ihrer Werbung.
(Foto: Screenshot Penny/YouToube)Was die Bundesregierung nicht schafft in diesen Wochen, kriegt der Discounter Penny hin: Uns da abzuholen, wo wir stehen. Nämlich am Abgrund.
Von Max Scharnigg
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