In Los Angeles, dem Ort, der früher am weitesten entfernt von allem Ostdeutschen schien, entstand in den vergangenen Jahren ein Stück DDR neu.
Das "Wende-Museum" ist die größte Sammlung von Gegenständen der DDR-Alltagskultur außerhalb Deutschlands.
Der Historiker Justin Jampol hat das Museum in dem ehemaligen Haus des Architekten Richard Neutra am Ufer des Silver Lake eingerichtet.
Jampol war fasziniert von dem Prozess, den Berlin nach der Wende durchmachte: Man konnte fühlen, wie Vergangenheit zu Geschichte wurde, sagt er.
Plastikstühle, Klapptische, Kaffeegedeck: Vieles aus Jampols Sammlung hätten Deutsche nach der Wende wohl weggeworfen.
Warum aber werden manche Dinge aufgehoben und manche nicht? Jampol machte keinen Unterschied und hob alles auf, was zu haben war.
Visuelle Quellen seien nicht seriös, sagten seine Lehrer in Oxford. Jampol entgegnet: Nur Schriftliches zu archivieren, schränkt ein.
Bis 2004 lagen all die Sachen in Jampols Studentenwohnung in England - dann schickte er einen Container voll mit DDR-Devotionalien nach Los Angeles.
Darunter auch altbekannte DDR-Stars wie das Sandmännchen.
Ausgerechnet dort, an der Westküste der USA, wo früher Waffen gegen den Kommunismus produziert wurden, fühlen Ostdeutsche heute ein coming home.
Die Stadt fördert das: Für die nächsten 150 Jahre lässt sie die Sammlung in einen Militärkomplex aus dem DDR-Gründungsjahr 1949 ziehen.