Weltraumtourismus in der Krise:Sag mir, wo die Aliens sind

Laut einer Allensbach-Umfrage glauben die Menschen nicht mehr an Außerirdische. Die Erdabstoßungskraft wächst, und der Weltraumtourismus erlebt seine bisher größte Krise. Schuld sind wie so oft obskure Theorien über die Quadratwurzel. Doch wir brauchen den Weltraumtourismus. Denn ein Leben ohne Außerirdische ist längst unmöglich: Sie sind überall, und das ist gut so. Eine satirische Bildergeschichte von M. Förster, B. Graff und C. Kortmann

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Vor 60 Jahren sichtete ein US-Pilot die ersten Ufos. Das heißt: gesichtet hat man sie auch vorher. Sie waren ja immer unter uns. Die Sichtung vor 60 Jahren war so etwas wie die offizielle Öffnung eines transgalaktischen Autobahnabschnitts mit dem Zerschneiden des Einweihungsbandes zur Ratifizierung der Pangalaktischen Verträge (PagaV). Auf dem Foto: Olooof, der Vertreter der Smuuuuurgggs mit seinem gepimpten 5er Ufo.

alien ufo

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Der schöne Schein trügt: Solche von den Ufos gerne und regelmäßig frequentierten Bahnübergänge (unbeschrankt) sind zur Seltenheit geworden. Leider. Und das ist ausnahmsweise einmal nicht die Schuld von Hartmut Mehdorn. Sondern die der irdischen Zwillinge Bill Gates & Beckenbauer, die mehr Einfluss im Universumsparlament fordern und deshalb eine Stimmgewichtung anhand der Quadratwurzel der Bevölkerungszahl verlangen. Olooof, mittlerweile Vorsitzender der Alien und Handelskammer im Ältestenrat (AuHiÄ), ist stinksauer: "Die Menschen wissen doch, was gerade in Europa los ist, und dennoch benehmen sich so daneben. Die Menschen sind die Polen des Universums!"

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ufo

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Auslöser der diplomatischen Quadratwurzelkrise ist der bröckelnde Ufo-Glaube an der Basis: Laut einer repräsentativen Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie glauben mittlerweile 57 Prozent der Bürger im Westen und 72 Prozent der Bürger im Osten, dass es Ufos und deren Fahrzeughalter nicht gibt, gab und nie gegeben hat.

noelle-neumann

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Dabei ist die Chefin des so genannten Meinungsforschungsinstituts, Elisabeth Noelle-Neumann, der lebende Beweis des Gegenteils: ein geglücktes Beispiel für ein Alien mit Migrationshintergrund, das seine politische Anschauung von weit hinter dem Mond importiert hat.

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ufo

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Doch zurück zur interstellaren Krise: "Die gegenwärtige Ufo-Verdrossenheit der Humans from Earth ist zynisch und alienverachtend", erregt sich Olooof (AuHiÄ) und fügt warnend hinzu: "Die Erdabstoßungskraft wächst." Er versteht das alles nicht. Ist er doch überzeugt, dass sein bester Botschafter ganze Arbeit hienieden geleistet hat. "Der Michael hat einen Riesenjob gemacht."

michael jackson

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Hat er ja auch, nun zumindest teilweise: Tanzen, Moonwalk-Importieren, Nasenflügelbeben, Frauenkleidertragen - alles supidupi. Doch ganz unglücklich im Abgang. Der Tiefpunkt bekanntlich, als ihn sein Dienst-Ufo nicht zum verdienten Heimaturlaub abholte. Dabei hatte er doch so deutlich mit seinem Kind an der Balkonbrüstung gewunken.

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alien sigourney weaver

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Ein Bild aus besseren, naiven Zeiten vor der Popularisierung der Quadratwurzelkrise. Aliens sind verkannte, doch offensichtliche Motoren der Evolution. Hier Sigourney und ihr Method-Acting- Trainer Mgrlkn Brzndp. Er lacht nicht. Sie schon.

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albert einstein

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Ertappt: Alien beim Formelfrühsport. Was er uns zurückließ, ist überflüssiger Brainballast für die da oben. Tragisch, dass Einstein nun mitverantwortlich für die Krise ist. "Wir hatten uns von Alberts Einsatz mehr versprochen", shimpft Olooof (AuHiÄ), "doch dann hat er den Menschen diese verflixte Formelgläubigkeit in den Kopf gesetzt: Quadratwurzeln, Relativitätstheorie, Schwarze Löcher ... Von all dem hätten sie nichts erfahren dürfen!"

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cher

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Apropos Ballast: Dieses Chamäleon trägt Raketendress und kann zur Not auch ohne Raumschiff nach Hause fliegen.

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ufo

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Veni, Vidi, Winkewinke - Love me tender: Ja, sicher, der King war auch von oben.

alien bier

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Die Verstimmungen rühren - neben der Quadratwurzelverschwörung - daher: Mit Fair Trade und Wandel durch Handel hatte man sich Annäherung zwischen den Weltenvölkern erhofft. Doch es blieb der Reinfall. Die terrestrische Seite produzierte ein Getränk, die Aliens beuteten diese Ressource heimlich als Ufo-Treibstoff aus. EU-Kommissare ermitteln nun.

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kornkreis

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Und hier das Bild des Grauens. Alien-Piloten der Spacehoundhansa haben ihren Schlürfrüssel (Augustinus tentacliensis) zu tief in den gelieferten Treibstoff gesteckt und sind schon vor dem Start furchtbar abgestürzt. Hier die Schneisen im Maisfeld, die entstanden, als sie verzweifelt die Startbahn für ihr Flugobjekt suchten.

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steven spielberg

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Er hat natürlich wieder alles gesehen: Steven stand auf dem Spielberg in unmittelbarer Nähe.

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e.t.

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Aber in den Achtzigern kam man als Alien mit Spielberg-Gagen noch nicht weit: E.T. musste sich mit interstellaren Fleurop-Botendiensten ein Zubrot verdienen.

Foto: Reuters

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Außerirdische drängen ins Showbizz und nach New York, das immer schon heimliche Hauptstadt und Drehscheibe des Alienverkehrs war: Warhol, Lou Reed, Lennon, überhaupt die ganze Sesamstraße, Woody Allen und Hillary Clinton - ein Ratpack der Alien Lifeforms (RdAL).

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Studio 54, da feierten sie in New York wilde Alienpartys. Und die besten Partys enden bekanntlich in der Küche. Das gilt auch für dieses freundliche Kerlchen. Das es allerdings nicht ganz in die Küche geschafft hat.

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