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Vom Zauberschüler zum großen Meister: Bei der Weltpremiere des sechsten Teils von Harry Potter stand ein erwachsener Daniel Radcliffe auf dem roten Teppich.
Tausende Mädchen, hat Daniel Radcliffe am Montag beinahe gelangweilt vorhergesagt, würden bei der Weltpremiere von "Harry Potter und der Halbblutprinz" dann ja wieder seinen Namen rufen. "Aber wenn ich nur mit Socken und Unterwäsche in einem dunklen Raum sitze und eine Schüssel Nudeln esse, bin ich ein Kerl wie andere auch." So klingt behauptete Normalität.
Text: Tanja Rest/SZ vom 08.07.2009/jeder/rus
Daniel Radcliffe bei der ersten Harry-Potter-Premiere 2001/Foto: ap
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Die Sehnsucht des heute 19-Jährigen, ein ganz gewöhnlicher Teenager zu sein, schwingt seit jeher mit in seinen Interviews. Was er in seiner Freizeit so mache? Lesen, Musik hören. Was er sich von seinem vielen Geld nun kaufen werde? Vielleicht einen Toyota Prius. Wie er es findet, so angehimmelt zu werden? "Phantastisch, aber mal ehrlich: Mit diesem Idol habe ich nicht viel zu tun." Beschwörungsformeln, die draußen in der Welt nicht wirklich angekommen sind - wie auch?
Daniel Radcliffe 2002/Foto: dpa
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Radcliffes Privatvermögen wird auf 30 Millionen Euro geschätzt, sein Porträt hängt in der Londoner National Portrait Gallery; dass Harry Potter nicht sterben würde, wusste er schon zwölf Monate vor Erscheinen des letzten Bandes, J. K. Rowling hat es ihm gesagt. Die Realität eines normalen Teenagers sieht anders aus.
2004/Foto: Getty Images
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Vor neun Jahren wurde Daniel Radcliffe, Sohn eines Literatur-Agenten und einer Casting-Agentin, unter 40000 Bewerbern für die Rolle des Zauberlehrling ausgewählt. Seither sieht ihm die Welt beim Erwachsenwerden zu. Während seine Klassenkameraden im Unterricht saßen, ritt er in der Bluebox auf dem Besen, während andere auf dem Bolzplatz Fußball spielten, hießen seine Mitspieler Kenneth Branagh, John Cleese oder Maggie Smith. Sogar den ersten Kuss bekam er vor der Kamera, von Katie Leung alias Harrys erste Liebe Cho Chang - 30 Mal musste die Einstellung wiederholt werden, schrieben die Zeitungen damals amüsiert.
2005/Foto: dpa
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Inzwischen ist seine Stimme eine Oktave in die Tiefe gerutscht und der dunkle Bubikopf kürzer geworden - zum Zeichen seiner Mannwerdung hat sich der Ex-Kinderstar kürzlich sogar mal einen Hauch von Bart stehen lassen. Ein ähnliches Statement war sein Auftritt im Londoner Gielgud Theatre, in Peter Shaffers "Equus", Nacktszene inklusive - "Harry Hotter", titelte der britische Boulevard. Wenn der siebte und letzte "Potter"-Film im nächsten Jahr abgedreht ist, wird sich herausstellen, ob Daniel Radcliffe die Rolle überleben kann. Die Chancen stehen nicht allzu schlecht: Auch die Schauspielerei, so bescheinigen es ihm zumindest Kritiker, habe er quasi vor laufender Kamera gelernt.
2007/Foto: Getty Images
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Am Dienstag musste Radcliffe aber erst mal für Teil 6 über den roten Teppich am Leicester Square, und wenn er zuvor auch die Socken-und-Unterhosen-Version seiner selbst heraufbeschworen hatte, so half es nichts: Die Mädchen kreischten trotzdem.
2009/Foto: dpa