Wellen im Bildband "Found at Sea":Und ewig bricht das Meer

Ray Collins liebt das Meer - und den Moment, bevor die Wellen brechen. Auf seinen Fotografien werden Wassermassen zu Bergmassiven. Atemberaubend.

Von Carolin Gasteiger

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Mächtig, monumental erheben sich die Wellen und formen riesige Bergformationen. Dunkle Ungetüme erheben sich aus dem Ozean. Dass es sich dabei um Wellen handelt, kann man leicht vergessen.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Ray Collins' Aufnahmen - die Serie hat er "Seascape", also Meereslandschaft genannt - sind atemberaubend. Sie zeigen das Meer, aber nicht jene ruhige Seite, die gewöhnlich die Sehnsucht nach der Ferne weckt, sondern vielmehr auf die raueste Art überhaupt.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Im Moment kurz vor dem Brechen türmen sich die Wassermassen vor Collins' Linse auf, immer höher und höher. "Mich fasziniert der Moment vor dem Moment, die Vorwegnahme", sagt der 33-jährige Fotograf. Auf diese Weise bleibe alles offen. Die Fantasie des Betrachters entscheidet, was passiert.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Türmt sich die Woge weiter auf, wird mächtiger und beängstigender? Sinkt sie in sich zusammen, rollt weiter, um sich später erneut aufzubauen?

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Oder bricht die Welle donnernd und Gischt peitschend?

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Er wünsche sich, dass die Bilder bei jedem Betrachter unterschiedliche Emotionen hervorrufen, sagt Collins, der als Bergarbeiter im Kohlebau arbeitete, bevor er sich der Surffotografie zuwandte. Aber allen Bildern gleich bleibt der Eindruck, die Wellen sähen aus wie Berge. Wasserberge. Ebenso erhaben, massiv und vermeintlich unerschütterlich. Und ölig, wie der Titel dieses Bildes zeigt: "Oil".

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Man merkt den Bildern an, wie sehr Collins den Ozean verehrt: "Das Meer ist mein Leben, hier wurden meine frühesten Erinnerungen geschaffen. Es hat mir so viel gegeben und mich zu dem gemacht, der ich heute bin", erzählt Collins SZ.de.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Vor allem an der Ostküste Australiens, in New South Wales und Victoria, fotografierte er seine Motive. In der Surffotografie ist Collins kein Unbekannter mehr, viele seiner Bilder wurden bereits für Werbekampagnen verwendet oder in Surfmagazinen veröffentlicht.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Aber irgendwann entschloss sich Collins bewusst, nicht mehr Surfer zu fotografieren, sondern das Meer allein. "Ohne die Surfer wirkt der Ozean anmutiger, er hat Launen und ruft Emotionen hervor. Wie wir - wir bestehen schließlich auch zu 75 Prozent aus Wasser."

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Also wandte sich Collins, selbst passionierter Wellenreiter, von anderen Surfern ab und den Wellen zu.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Und das verlangt aufwändige Vorbereitung. Um das perfekte Bild zu bekommen, muss Collins Faktoren wie Wetterlage, Wellengang, Wind, Gezeiten und Lichteinfall mit einkalkulieren. Und früh aufstehen.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

In der Wasserfotografie gebe es nichts Besseres als das erste Licht am Morgen, erzählt er in diesem Video. Genau in diesen Momenten, früh morgens und spät abends, sei das horizontal einfallende Licht am schönsten, so der Fotograf.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Im richtigen Moment abzudrücken, heißt für Collins: dann, wenn es sich richtig anfühlt. "Der exakte Zeitpunkt ist, wenn ich das Bild sehe, von dem geträumt habe. Also wenn ich das tatsächlich vor mir habe." Ob er also bei diesem Motiv das Matterhorn vor seinem inneren Auge sah?

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Ein Wal? Oder in sich zusammenkrachende Wassermassen? Über Collins' Coffee Table Buch "Found at Sea" sagt der elfmalige Surfweltmeister Kelly Slater: "Ray fängt unglaubliche Bilder ein ... Dieses Buch zeugt von einem Dasein in den Wellen, das dem Leben von Surfern Sinn gibt."

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Angesichts dieser Aufnahmen, in denen er immer wieder auffallende Farben einfängt, ist es kaum zu glauben, dass Collins eigentlich farbenblind ist.

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Ob ihn das in seiner Arbeit beeinträchtige? Schwer zu sagen, meint er, er kenne es schließlich nicht anders. Und verlagere sein Augenmerk auf andere Faktoren: "Mehr als andere verlasse ich mich auf Licht, Kontraste und Formen und die Farben, die die Kombination all dieser Dinge mit sich bringt."

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(Foto: raycollinsphoto.com)

Wenn es um Surfaufnahmen geht, erklärt Collins: Surfer werden älter, sie verändern sich, im Stil, in der Kleidung. Also dokumentierten Surffotos auch immer eine Ära. Mit dem Meer aber ist das anders: "Der Ozean wird auf immer und ewig bestehen, die Menschen nicht."

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