Ausstellungen in Weimar:Das Grauen in moderner Schriftart

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Die zynische Inschrift "Jedem das Seine" am Tor zum Konzentrationslager Buchenwald (1938) entwarf der Bauhaus-Architekt Franz Ehrlich als Häftling - in modernen Versalien. (Foto: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Stiftung Bauhaus Dessau / © (Franz Ehrlich) Erbengemeinschaft nach Franz Ehrlich)

In Weimar widmen sich drei Ausstellungen den Verbindungen zwischen Bauhaus und Nationalsozialismus. Sie sind ein Fundus für Ambivalenzen - und Grotesken.

Von Gerhard Matzig

Hinter der Marienhöhe links abbiegen - und dann immer die Blutstraße entlang: Zwischen dem Bauhaus-Museum in Weimar und dem KZ in Buchenwald liegen wenige Autominuten. Die Blutstraße ist ein von Häftlingen, also größtenteils von Juden erbauter fünf Kilometer langer Weg in die Hölle. Ab 1938 wurde eine alte Waldchaussee zur Betonpiste ausgebaut. Gearbeitet wurde von früh bis spät, von Dämmerung zu Dämmerung. Das Baumaterial gelangte auf den Schultern der Häftlinge zur Baustelle - angetrieben von den Schlägen der SS. Das Werkzeug für den Bau? Hände. Die hungernden, bald blutüberströmten Häftlinge nannten ihrer Hände Werk so: Blutstraße.

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