Weihnachtsmusik:Bumm ist nicht gleich Bumm

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Die Musikerin Babette Haag weiß das längst: Eine Pauke hat erstaunlich viele Klangfacetten. Eine Hymne auf das vielleicht wichtigste Instrument des Weihnachtsfestes

Von Karl Forster

Tief beugt sich Babette Haag über die linke Pauke. Das rote Haar hängt wie ein Teppich vor dem Gesicht. Der Schlegel schwebt in der rechten Hand halb hoch über dem Fell. "Jesu, lasse mich nicht wanken!" Der letzte Vers des Chors ist fast verklungen, noch hat das Orchester vier Takte bis zum finalen "F". Dass Bach diesem Chorstück eigentlich keine Pauke gegönnt hat, dazu später mehr. Aber er hat diesem letzten "F" ein Fermate verordnet, eine kleine Pause, um die Spannung am Ende des Chorals zu erhöhen. Es obliegt dem Dirigenten, solch einer Pause genau die richtige Kraft zu geben. Und es ist Sache des Musikers an der Pauke, das Ende dieser Pause dann auf den Wimpernschlag genau hörbar zu machen: Bumm!

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